Leifaden zur Ausleihe:Man spricht Arabisch

Leifaden zur Ausleihe: Polykarp Zach, Eric Hauser und Abdullah Alraddawi (v.l.) haben die Präsentation erarbeitet.

Polykarp Zach, Eric Hauser und Abdullah Alraddawi (v.l.) haben die Präsentation erarbeitet.

(Foto: Stadtbücherei/oh)

Junge Leute erstellen Präsentation der Bücherei Penzberg

Von Ingrid Hügenell, Penzberg

Abdullah Alraddawi ist 14 Jahre alt. Seit etwa einem Jahr lebt der junge Syrer in Penzberg, hat den Sprung aufs Gymnasium geschafft. In den Sommerferien absolvierte er ein zweiwöchiges Praktikum bei der Stadtbücherei Penzberg. Dabei konnte er viele neue Erfahrungen sammeln und auch seinen deutschen Wortschatz erweitern - etwa um das nützliche Wort "Säumnisgebühr".

Denn während seines Praktikums hat der junge Syrer zusammen mit dem Penzberger Schüler Polykarp Zach (17) und dem Auszubildenden Eric Hauser (23) eine Power-Point-Präsentation erstellt, die in vier Sprachen und mit vielen Bildern erklärt, wie man sich bei der Bücherei anmeldet, welches Angebot es dort gibt und was das alles kostet. Abdullah hat dabei den arabischsprachigen Teil verfasst, außerdem gibt es die Erläuterungen auf Englisch, Französisch und natürlich Deutsch.

Gezeigt wird, was man zur Anmeldung mitbringen muss, was der Büchereiausweis kostet, welche Medien man ausleihen kann, wie hoch die Säumnisgebühren sind und dass es auch Internet-Plätze in der Bücherei gibt, die Mitglieder kostenlos nutzen können.

Die Präsentation sei ein niederschwelliger Einstieg und vermittle, dass jeder in die Bücherei kommen könne, unabhängig von seiner Herkunft, erklärt Büchereileiterin Katrin Fügener: "Wir sagen damit: Hier habe ich einen Ort, an dem bin ich willkommen, auch wenn ich nicht Deutsch spreche."

In Penzberg leben sehr viele Menschen aus allen Teilen der Welt. Die Stadtbücherei verfügt über ein entsprechendes Angebot, etwa über zweisprachige Kinderbücher, darunter auch deutsch-türkische und deutsch-arabische. Die zehnseitige Präsentation liegt ausgedruckt in der Begegnungsstätte Asyl und an diversen anderen Stellen in Penzberg aus und wird bald auch online verfügbar sein. Sie soll Fügener zufolge zeigen, dass es die Bücherei gibt, und helfen, dass möglichst viele Menschen ihre womöglich vorhandene Scheu überwinden, das Angebot auch zu nutzen.

Abdullah kommt nach wie vor in die Bücherei. Seine Mutter und seine drei Geschwister haben sich auch dort angemeldet. Die Büchereileiterin beurteilt das Praktikum des jungen Syrers positiv. "Anfangs gab es Berührungsängste", sagt Fügener. Die seien aber rasch verschwunden. "Es war ein Erfolg. Wir würden es jederzeit wieder machen."

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