Landtagswahl:Klares Votum für Martin Bachhuber

Der Stimmkreisabgeordnete der CSU holt mehr als 51 Prozent, Florian Streibl (Freie Wähler) und Paul Lehmann (SPD) liegen fast gleich auf. Grüne und Linke sind vom Ergebnis schwer enttäuscht.

Wahl 2013

Applaus brandete bei der CSU im Königsdorfer Posthotel Hofherr vor allem dann auf, wenn im Fernsehen Ministerpräsident Horst Seehofer zu Wort kam. Der alte und neue Stimmkreis-Abgeordnete Martin Bachhuber (Mitte, im grünen Hemd) zögerte lang mit öffentlicher Freude über seine eigene absolute Mehrheit.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Martin Bachhuber (CSU) vertritt den Landkreis für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren im bayerischen Landtag. Mit mehr als 51 Prozent errang der frühere Bad Heilbrunner Bürgermeister das Direktmandat im Stimmkreis 110, der sich auch auf den Nachbarlandkreis Garmisch-Partenkirchen erstreckt. Der stellvertretende Fraktionssprecher der Freien Wähler im Landtag, Florian Streibl, lag liegt mit 14,4 Prozent unter den Direktkandidaten knapp auf Rang zwei. Paul Lehmann holte für die SPD mehr als 13,3 Prozent der Erststimmen im gesamten Stimmkreis, im Landkreis fiel sein Ergebnis noch besser aus, hier überholte er Florian Streibl. Soweit das Ergebnis bei Redaktionsschluss um 22 Uhr, als von 184 Stimmbezirken 179 ausgezählt waren.

"Wenn jeder zweite Wähler, der ins Wahllokal geht, Dich selber und die CSU wählt, dann kann man nur zufrieden sein", sagte Bachhuber, der bei seiner ersten Landtagskandidatur vor fünf Jahren 45,83 Prozent der Erststimmen ins Maximilianeum eingezogen war. Mit seinem stark verbesserten Ergebnis liegt er im Landestrend seiner Partei, die im Stimmkreis insgesamt fast 58 Prozent der Gesamtstimmen erhalten hat.

Bei ihrem Wahldebakel 2008 hatte die CSU mitten in ihrem Stammland mit 45,6 Prozent vorlieb nehmen müssen. Damals seien er und seine Parteifreund im Wahlkampf auf der Straße oft regelrecht beschimpft worden, sagt Bachhuber. Diesmal aber sei die Stimmung merklich anders gewesen. Eine solchen Erfolg habe er für sich und seine Partei dennoch nicht erwartet. "Martin Bachhuber war in den letzen fünf Jahren absolut präsent und hat sich wirklich aller Anliegen angenommen, selbst irgendwelcher Bauanträge, wenn es einem Bürger im Landratsamt zu langsam ging", sagte Bachhubers Parteifreund, der Lenggrieser Bürgermeister und stellvertretende Landrat Werner Wendl.

CSU-Bundestagskandidat Alexander Radwan äußerte sich ähnlich. "Ich find's großartig, dass die Arbeit der letzten fünf Jahre so honoriert wird." Radwan soll nach den Plänen der CSU in den Bundestag wechseln und hat im Landtags-Stimmkreis Miesbach für Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner Platz gemacht. Auch Aigners Landtags-Kandidatur habe sicher zum Erfolg der CSU beigetragen, sagte Radwan.

"Das ermutigt einen weiterzumachen", sagt Streibl zu seinem persönlichen Wahlergebnis, das viel besser ausgefallen ist als das der Freien Wähler. Die holen bei den Zweitstimmen im Stimmkreis nur 3,5 Prozent, während Streibl auf fast 14,5 Prozent kommt und damit den Stimmenanteil von vor fünf Jahren zumindest gehalten hat. Vor allem im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, aus dem er stammt, hat Streibl sehr gut abgeschnitten: 18,4 Prozent hat er dort geholt. Die FW aber liegen hinter CSU, SPD, der Bayernpartei, den Grünen und selbst der FDP dort nur auf dem sechsten Platz, mit gerade mal 3,74 Prozent. Da habe man wohl zu wenig auf den Zweitstimmen-Wahlkampf geschaut, sagt Streibl, der dennoch hervorhebt, die Freien Wähler hätten sich nun von der Protestgruppierung zu einer zwar kleinen aber doch etablierten Gruppierung gewandelt. Und was die Zweitstimmen betrifft: "Da hat man dann was, woran man arbeiten kann."

Paul Lehmann ist überrascht über sein Ergebnis. "Damit hab ich wirklich nicht gerechnet". Er habe einen guten Wahlkampf gemacht und viel Unterstützung von seinem jungen Team bekommen. Ganz und gar nicht zufrieden waren Grüne und Linke. Die Grünen erreichten bei Erst- und Zweitstimmen gut sechs Prozent, die Linke kam im Stimmkreis auf nicht einmal zwei Prozent. Überraschend gut schnitt die Bayernpartei ab, die im Landkreis Garmisch bei den Zweitstimmen nach CSU und SPD auf dem dritten Platz landete.

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