Landkreis:Hilfe bei Unfällen im Wald

Landkreis: Im Wald bei der Jugendsiedlung Hochland steht ein Schild, das den Rettungsschwerpunkt bezeichnet.

Im Wald bei der Jugendsiedlung Hochland steht ein Schild, das den Rettungsschwerpunkt bezeichnet.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Rotes Kreuz und Staatsforsten üben bei einem fingierten Einsatz die Rettung eines verletzten Radfahrers

Wenn es im Wald zu einem Unfall kommt, kann schnelle Hilfe lebenswichtig sein. Doch die Betroffenen stehen bei einem Notfall im Gelände vor einem Problem: Denn viele Menschen wissen nur ungefähr, wo sie sich gerade befinden. Deshalb können sie den Unfallort den Integrierten Leitstellen oft nur schwer beschreiben. Das soll mit der "Rettungskette Forst" geändert und so kostbare Zeit für die Rettung von Menschen gewonnen werden.

Bis Anfang 2014 wurden dafür bayernweit 12 000 Rettungstreffpunkte in den Wäldern aufgebaut. Durchschnittlich soll alle 2,5 Kilometer ein solcher Punkt zu finden sein. An den Treffpunkten ist ein nummeriertes Schild angebracht, das die genaue Lage angibt. Dank der Schilder kann im Unglücksfall ein Hilfesuchender über den Notruf möglichst schnelle und zielgenaue Hilfe organisieren. Nicht nur für Erholungssuchende, auch für Arbeiter im Wald bedeutet das mehr Sicherheit.

Die Bayerischen Staatsforsten haben in Zusammenarbeit mit dem BRK Rettungsdienst Bad Tölz-Wolfratshausen kürzlich im Bereich Wolfratshausen eine unangekündigte Übung abgehalten, um die Rettungskette in Verbindung mit den Forstrettungstreffpunkten zu überprüfen. Angenommen wurde ein gestürzter, bewusstloser Fahrradfahrer. Das Absetzen des Notrufs in der Integrierten Leitstelle Oberland inklusive Übermittlung des Rettungstreffpunktes habe einwandfrei funktioniert, teilt das Rote Kreuz mit. Die Integrierte Leitstelle habe den nächstgelegenen Rettungswagen der BRK Rettungswache Wolfratshausen alarmiert. Noch während der Alarmierung übermittelte die Leitstelle den Einsatzort auf das Navigationssystem des Rettungswagens, so dass dieser umgehend ausrücken konnte, ohne erst lange in der Karte suchen zu müssen. Der Rettungswagen wurde direkt zum Rettungstreffpunkt geleitet, die Rettungshelfer konnten die "verletzte" Person versorgen und in die Klinik transportieren.

"Diese Übung hat gezeigt, dass das System der Forstrettungspunkte sehr gut funktioniert", heißt es in der Mitteilung. Alle Beteiligten seien sich einig, dass das System sehr schnell Hilfe zum Unglücksort führen könne. Die Zusammenarbeit der Staatsforsten und des Rettungsdienstes soll nun intensiviert werden, etwa mit größeren oder komplexeren Übungen.

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