Landkreis:Es fehlt an Wohnungen

Mit der Zahl der anerkannten Flüchtlinge wächst das Problem

Von Klaus Schieder, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Anzahl der Asylbewerber ist in vergangenen sechs Monaten weitgehend konstant geblieben. 1878 leben derzeit im Landkreis, die in 177 Gebäuden in den 21 Städten und Gemeinden untergebracht sind. Zum Vergleich: Im April waren es 1852 Flüchtlinge. Die aktuelle Statistik des Landratsamts zeigt allerdings auch ein Problem, das immer drängender wird: Die Anzahl der Fehlbeleger stieg von 260 im April auf nun 430. Dabei handelt es sich um Schutzsuchende, die ihren Asylantrag genehmigt bekamen und sich eine eigene Wohnung suchen müssen. Weil sie aber keine finden, müssen sie vorerst in den Asylunterkünften bleiben.

Wie es in diesem Jahr weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen. Ursprünglich ging der Kreistag von rund 5000 Asylsuchenden bis Ende 2016 aus. Weil es weiterhin keine belastbaren Prognosen für des Bundesgebiet gebe, sei diese Annahme "nicht klug korrigierbar", teilt das Landratsamt mit. Die Plätze für Flüchtlinge, die es momentan gibt, werde man deshalb nicht vorauseilend abbauen. Allerdings ist der Bau weiterer Unterkünfte nicht vorgesehen. Neues Personal für die Asylarbeit wird im Landratsamt nur noch eingestellt, sofern es einen Bedarf gibt.

Sollten doch wieder mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, muss der Landkreis künftig allerdings prozentual mehr von ihnen aufnehmen als bisher. Nach dem Königsteiner Schlüssel wurden bisher 147 pro 100 000 Asylsuchende dem Landkreis zugewiesen, wegen des Bevölkerungswachstums in Oberbayern werden es fortan 168 sein. Bad Tölz beherbergt mit 392 Personen die meisten Asylbewerber, gefolgt von Geretsried (252) und Wolfratshausen (217). Die Flüchtlinge kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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