Kurzkritik:Ein Abend mit Tuba

Kurzkritik: Solist Josef Steinböck weiß virtuos mit der Tuba umzugehen. Das wiederum quittierten die Zuhörer mit großem Applaus.

Solist Josef Steinböck weiß virtuos mit der Tuba umzugehen. Das wiederum quittierten die Zuhörer mit großem Applaus.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Philharmonische Orchester Isartal begeistert sein Publikum

Von Anja Brandstäter, Wolfratshausen

Mit frenetischem Applaus bedankte sich das Publikum am Samstag in der Loisachhalle bei dem Tubisten Josef Steinböck und dem Philharmonischen Orchester Isartal, die Ralph Vaughan Williams Konzert für Basstuba interpretierten. Der Komponist schrieb das Werk 1954 für Philip Catelinet, damals Solotubist des London Symphony Orchestra. Mit diesem Stück verhalf er der Basstuba erstmals dazu, als Soloinstrument wahrgenommen zu werden.

Vaughan Williams war Schüler von Max Bruch. Er gehört zu den großen britischen Komponisten und hinterließ mehr als 100 Werke. Eines der bedeutendsten davon ist das Basstuba Konzert f-Moll, das hierzulande völlig unbekannt ist. Umso erfreulicher, dass Christoph Abt, künstlerischer Leiter und Dirigent des Philharmonischen Orchesters Isartal, das Werk mit diesem unkonventionellen Soloinstrument auf den Spielplan setzte.

Josef Steinböck wusste mit all den Schwierigkeiten und technischen Einschränkungen der Tuba umzugehen. Wie gut der Profi den Laienmusikern tat, spürte man bei diesem Stück ganz besonders. Das Orchester blühte auf, wuchs über sich selbst hinaus, verstärkte das Soloinstrument mit einer Vielzahl an Klangfarben und lieferte eine spannungsvolle Wiedergabe des berühmten Werks.

Umrahmt wurde Vaughan Williams Meisterwerk von der etwas undramatisch interpretierten Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Don Giovanni" und der zweiten Sinfonie von Johannes Brahms. Ein besonderes Hörerlebnis: Für einen erkrankten Posaunisten sprang Steinböck mit seiner Tuba ein.

So bedankte sich ein begeistertes Publikum bei den Musikern. Den ambitionierten Laien ist es gelungen, eine hochkarätige Aufführung zu realisieren. Der Mut zu einer außergewöhnlichen Programmzusammenstellung wurde mit fast ausverkauftem Haus belohnt.

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