Kündigung des Fördervereins:Mittagsbetreuung in Lenggries gesichert

Lenggries Grundschule Mittelschule

Die Kinder der Grundschule können eine Mittagsbetreuung nutzen, für welche die Gemeinde eigens einen Container angeschafft hat.

(Foto: Manfred Neubauer)

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) beaufsichtigt vom 1. Februar an die Kinder der Grundschule

Kinder der Grundschule Lenggries können weiterhin mittags betreut werden. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) übernimmt diese Aufgabe zum 1. Februar. Der bisherige Träger, der Förderverein der Schulen im Isarwinkel, hatte seine Arbeit zu Ende Januar ultimativ gekündigt. Vorausgegangen war eine bis heute nicht geklärte Verstimmung. Ein Gesprächsangebot der Gemeinde hatte der Verein abgelehnt. Nach Auskunft von Bürgermeister Werner Weindl (CSU) nutzen insgesamt 54 Kinder die Mittagsbetreuung; im Durchschnitt seien pro Tag 27 Kinder in dem Container, den die Gemeinde dafür zur Verfügung stellt.

Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat dem BRK-Kreisverband in nicht-öffentlicher Sitzung den Zuschlag gegeben. Weindl sagte auf Nachfrage der SZ, dabei seien nicht die Finanzen das entscheidende Kriterium gewesen. Vielmehr lege die Gemeinde Wert darauf, dass die Mitarbeiterinnen als Mini-Jobberinnen oder auf Basis der Übungsleiterpauschale entlohnt werden, nicht als Angestellte. Die bisher in der Mittagsbetreuung Beschäftigten übernähmen diese Aufgabe auch weiterhin. Es seien acht bis neun Frauen, so Weindl.

Außer dem Roten Kreuz hätten noch zwei andere Träger Angebote zur Übernahme der Mittagsbetreuung gemacht. Alle drei hätten erklärt, eine derartige Einrichtung trage sich weitgehend selbst.

An einem Antrag auf finanzielle Unterstützung hatte sich im vergangenen Jahr der Zwist zwischen dem Förderverein Schulen im Isarwinkel und der Gemeinde entzündet. Auslöser für den Bruch mit der Gemeinde war eine Entscheidung im Sommer: Weil Vize-Vorsitzende Anja Künkele die ehrenamtlichen Verwaltungsarbeiten zeitlich nicht mehr leisten konnte, hatten sie und der Vorsitzende Dieter Braun eine Festanstellung über 20 Wochenstunden vereinbart. Für die Personalkosten von 26 000 Euro im Jahr wollte der Verein - der in Lenggries, Wackersberg und Gaißach auch eine Kleinkinderbetreuung anbietet - einen Zuschuss. Ende Oktober sei bei der Gemeinde ein "Hilferuf" eingegangen, sagte Weindl Ende vorigen Jahres: Der Verein brauche kurzfristig ein Darlehen über 5000 Euro sowie einen jährlichen Zuschuss von 15 000 Euro für die Mittagsbetreuung. Die Gemeinde sei darüber nicht erfreut gewesen, doch weil sie die Arbeit des Fördervereins schätze, habe sie gut 5000 Euro aus Stiftungsgeldern bewilligt und in Aussicht gestellt, ein Darlehen über weitere 5000 Euro in einen Zuschuss umzuwandeln. Weindl hatte aber weiteren Klärungsbedarf zu verschiedenen Fragen gesehen und ein Gespräch im Januar angeboten, das der Verein ablehnte. Der Bürgermeister sagt, er verstehe das nicht, würdigt aber die Arbeit des Fördervereins: "Die haben das ja gut gemacht." Ein Treffen wird es auf jeden Fall noch geben müssen: zur Übergabe der Räumlichkeiten. Der Verein war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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