Kosten:Bezahlbare Unterführung

"S7-Verlängerung jetzt" rechnet aus, wie die Kosten tragbar sind

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Für die Mitglieder von "S7-Verlängerung Jetzt" scheint ihr Vereinsziel in greifbare Nähe gerückt, nachdem der bayerische Innenminister Joachim Herrmann kürzlich eine zweigleisige Absenkung der S-Bahn für machbar erklärt hat. Die dadurch entstehenden Mehrkosten von rund 44 Millionen Euro, so der derzeitige Vorschlag, würden bei der sogenannten Troglösung zu etwa 60 Prozent von Bund, Freistaat Bayern und der Bahn getragen. Die Bedingung ist, dass die beiden Städte Geretsried und Wolfratshausen sowie der Landkreis gemeinsam die verbleibenden 40 Prozent, etwa 17 Millionen Euro, stemmen. Die Zahlen fußen dabei noch auf Berechnungen aus dem Jahr 2009.

Der Verein "S7-Verlängerung Jetzt" hat nun zum Taschenrechner gegriffen und kommt zu dem Fazit, dass die Kosten keine Hürde darstellen werden. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, sei die Kostenübernahme für dieses Jahrhundertprojekt "für die kommunalen Partner zusammen verkraftbar und dürfte kein Ablehnungsgrund sein". Die Ausgaben fielen erst in ein einigen Jahren an und verteilten sich auf mehrere Jahre, "so dass die Kommunen jetzt bereits jährliche Rücklagen bilden können", führt der Vorsitzende Johannes Schneider an. Es würden zudem auch keine zusätzlichen Verpflichtungen für Bewirtschaftung und Instandsetzung übernommen.

Aber auch eine komplette Bankfinanzierung der von Schneider bereits höher geschätzten Kosten, nämlich 25 Millionen Euro statt 17 Millionen Euro, und eine Tilgung in 50 Jahren sind aus seiner Sicht darstellbar: "Bei einer jährlichen Tilgung von zwei Prozent und einem festen Zinssatz auf 15 Jahre von etwa 1,6 Prozent ergeben sich jährliche Ausgaben von 900 000 Euro, die sich der Landkreis und die beiden Städte zu teilen hätten. Die Belastung beider Städte würde wahrscheinlich jeweils unter 200 000 Euro liegen", schreibt Schneider.

Nachdem sich bei einer Umfrage bereits einmal rund 80 Prozent der Wolfratshauser gegen eine Schrankenlösung, aber für die Unterführung der S-Bahngleise ausgesprochen hätten, würden die Bürger der Loisachstadt angesichts dieser konkreten Zahlen "sicherlich nicht nur zu 80 Prozent zustimmen." Schließlich handle es sich dabei um eine "über Generationen wirkende Infrastrukturmaßnahme, die diesen Wirtschaftsraum stärken und sich damit auch auf die Attraktivität und den Wohlstand des gesamten Landes positiv auswirken wird", schreibt Schneider.

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