Konzert in Gelting:"Darauf freue ich mich total"

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In Wolfratshausen geboren und in Geretsried zur Musik gekommen: Barbara Lottermoser.

(Foto: Veranstalter)

Die Saxofonistin Stephanie Lottermoser kommt zum Heimspiel in den Hinterhalt

Interview von Barbara Brießmann, Gelting

Ihr Terminkalender ist voll. Stephanie Lottermoser, Saxofonistin, Sängerin und Komponistin eilt von einem Auftritt zum nächsten, dabei ist sie eigentlich dem lässigen Groove Jazz verpflichtet. Im März kam ihr drittes eigenes Album auf den Markt, das "Paris Song Book". Jetzt präsentiert sie es zusammen mit ihren Musikern auf den Bühnen der Welt des Jazz. Am Sonntag tritt Stephanie Lottermoser (31) im "Hinterhalt" in Gelting auf.

Ist das so etwas wie ein Heimspiel für Sie?

Stephanie Lottermoser: Darauf freue ich mich total. Ich bin in Wolfratshausen geboren und in Geretsried aufs Gymnasium gegangen. Wir Schüler waren früher oft im Hinterhalt. Bei Sessions stand ich dort auch auf der Bühne.

Sie haben als Kind Klavier- und Gesangsunterricht gehabt. Wann sind Sie aufs Saxofon gekommen?

Mit etwa 15 habe ich angefangen, es zu lernen, weil ich unbedingt in die Big Band von Herrn Nicolaescu an unserer Schule wollte. Er hat mich unglaublich gefördert und bestärkt weiterzumachen.

Das haben Sie dann ja auch.

Ich habe an der Hochschule für Musik und Theater in München studiert, mein Hauptfach war natürlich das Saxofon, obwohl ich auch sehr gerne singe. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, aber es hilft mir beides beim Komponieren.

Wann kommen Sie eigentlich dazu?

Im Augenblick gar nicht, vermutlich dauert das noch über zwei Monate an. Ich schaffe es bei den vielen Auftritten nicht einmal zu üben, obwohl ich das sehr gern tue. Bloß kommt Saxofon im Hotelzimmer bestimmt nicht gut an bei den anderen Gästen an.

Was tun Sie zwischen Ihren Terminen?

Ich mache neue Termine, ich manage mich nämlich selbst. Gerade eben habe ich eine Buchungsanfrage gehabt. Anstatt mal ein paar Tage frei zu haben, fliege ich am 12. Mai in den Oman, trete am nächsten Tag dort auf und fliege am 14. Mai vom Oman direkt nach Paris, wo ich hintereinander mehrere Konzerte gebe.

Paris war es auch, wo Sie im vergangenen Jahr Zeit zum Komponieren hatten.

Das war traumhaft, eigentlich luxuriös. Ich habe 2013 den bayerischen Kunstförderpreis bekommen in Form eines sechsmonatigen Stipendiums für einen Aufenthalt an der "Cite Internationale des Arts" in Paris. Das bedeutete für mich: ein halbes Jahr in Paris mitsamt Wohnung finanziell unabhängig zu sein und Zeit für Komposition und Arrangements zu haben. Ich konnte mein Können verfeinern, neue Künstler kennenlernen und mit ihnen arbeiten. Besonders war das mit dem Pianisten François Faure. Er hat auf dem neuen Album mitgespielt, auch für das Konzert in Gelting ist er aus Frankreich hier.

Viele renommierte Jazz-Musiker reißen sich darum, mit Ihnen zu spielen. Wie kam eigentlich die Zusammenarbeit mit Schlagzeug-Legende Charly Antonlini zustande? Haben Sie bei ihm angefragt?

Nein. Ich wurde ihm empfohlen. Die Arbeit mit ihm hat Spaß gemacht.

Jetzt also Heimspiel in Gelting?

Zuhause zu spielen ist immer schön. Vor allem sehe ich dann auch mal wieder meine Familie. Ohne sie wäre alles, was ich tue, gar nicht möglich gewesen. Meine Mutter oder mein Bruder mussten mich immer fahren, bevor ich den Führerschein hatte. Wir haben in Neufahrn gewohnt, da gibt es kaum Busse. Ich musste aber nach Wolfratshausen, nach Münsing und später nach München zum Saxofonunterricht. Manchmal denke ich, dass das Wahnsinn war, was sie alles für mich getan haben.

Stephanie Lottermoser mit Band auf der Kulturbühne Hinterhalt (Leitenstraße 40, Gelting), 3. Mai, Beginn 20 Uhr. Karten im Vorverkauf bei Bücher Ulbrich und Intersport Utzinger in Geretsried sowie beim Gummibärchenladen in Wolfratshausen. Reservierungen unter info@hinterhalt.de

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