Kommentar zum Aus im Stadtrat:Um ein Hallenbad ging es in Wolfratshausen nicht

Von diesem Votum gehen viele Signale aus - etwa, dass die Zusammenarbeit zwischen Wolfratshausen und Geretsried in Trümmern liegt. Es gibt noch schlimmere.

Von David Costanzo

Man kann das schon so machen wie Wolfratshausen: Zuschauen, wie die Nachbarn fünf Jahre planen. Wie sie einen Millionenbetrag investieren. Wie mehr als ein halbes Dutzend Gemeinden in ungezählten Ratssitzungen stundenlang diskutieren. Wie Bürger Tausende Unterschriften sammeln. Um alles mit einem Patt zu zerstören, ohne einen Plan B, ohne eine Idee, ohne einen anderen Vorschlag zu haben. Man kann das schon so machen - darf sich dann aber nicht wundern, wenn niemand mehr mit einem zu tun haben will. Ein Schlag ins Wasser.

Viele verheerende Signale

Von diesem Votum gehen viele Signale aus - und die Tatsache, dass die Zusammenarbeit zwischen Wolfratshausen, Geretsried und den anderen Gemeinden in Trümmern liegt, ist nur eines. Das zweite ist, dass im Rathaus der Flößerstadt einmal mehr Fakten, Argumente sowie Wille und Wohl der Bürger wenig zählen, wenn Hochmut und Stolz im Spiel sind, die mit vorgeschobenen Bedenken kaschiert werden - insbesondere, wenn es um persönliche Machtspielchen und die aufstrebende Nachbarstadt geht. Wir? Wir schenken euch doch nichts!

Nein, um ein Hallenbad und die geradezu lächerlichen Betriebskosten von 105 000 Euro ging es den Gegnern nicht.

Und das dritte Signal ist das verheerendste: Gerade noch keimte Aufbruchstimmung an der Loisach. XXXLutz! Isar-Kaufhaus! Da geht noch was in Stillstandshausen! Zu früh gefreut.

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