Kommentar:Hoher Preis

Die Partei streitet, die Partei spaltet sich. So verspielt sie eine Chance für nächste Wahl

Von Alexandra Vecchiato

Da hat sich die Penzberger CSU mit Pauken und Trompeten selbst pulverisiert. Und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gut, bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 ist es noch eine Weile hin. Aber diese Zeit hätten die Christsozialen in der seit Jahrzehnten SPD-geführten Stadt gut nutzen können. Denn längst ist die Treue der Wähler zu den Sozialdemokraten nicht mehr bedingungslos. Zu viele sind enttäuscht über den derzeitigen Führungsstil im Rathaus. Wenn die CSU sich einig gewesen wäre, hätte sie in den kommenden zweieinhalb Jahren einen Bürgermeisterkandidaten aufbauen können. Ob er erfolgreich sein würde, kann niemand sagen. Aber ein eigener Kandidat stärkt die Stadtratsfraktion.

Dessen sind sich André Anderl, Michael Kühberger und Jack Eberl bewusst. Kühberger betont, dass ein eigener Kandidat der CSU zumindest den einen oder anderen Sitz im Stadtrat mehr hätte bringen können. Dieser Traum scheint ausgeträumt. Es ist fraglich, ob es zu einer Versöhnung zwischen Ortsverband und den abtrünnigen Stadträten kommen wird. Anderl erteilt den Beitritt zu Rot oder Grün eine klare Absage. Das gilt auch für die Freien Wähler, die sich angeblich erneut in Penzberg formieren wollen.

Das Trio hätte die Zwistigkeiten bis zur Wahl aussitzen können. Aber der Graben ist zu tief. Dem Penzberger Stadtrat, der recht träge daherkommt, kann die "neue" fünfte Fraktion guttun - vorausgesetzt sie hält, was sie verspricht.

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