Königsdorf:Miteinander die Isar schützen

Sommer an der Isar

Den massenhaften Ansturm von Bootsfahrern kann das Ökosystem Isar auf Dauer nicht verkraften, fürchten Naturschützer.

(Foto: Stephan Jansen/dpa)

Verbände und gewerbliche Anbieter von Bootstouren wollen Freizeitnutzer informieren

Von Ingrid Hügenell, Königsdorf

Zum Schutz der Isar haben sich Bildungsanbieter, Naturschutzverbände und diverse gewerbliche Anbieter von Bootstouren in der Region zusammengetan. Das "Netzwerk Isar"hat im vorigen Jahr eine Selbstverpflichtung erarbeitet, mit der bei Bootsfahrten auf der Isar Flora und Fauna geschützt werden sollen. Vor allem sollen Betretungsverbote eingehalten und auf brütende Vögel sowie Fische Rücksicht genommen werden. "Bei geführten Touren spielen die Umweltbildung und die Ökologie dieses besonderen Naturraums eine zentrale Rolle", heißt es in der Selbstverpflichtung weiter.

Nun geht es dem Netzwerk darum, "auch die Freizeitbootsfahrer für den Naturraum Isar zu sensibilisieren", wie Josef Birzele, Leiter der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf, erklärt. Auch solle der konstruktive Dialog mit den Naturschutzverbänden und den Anbietern von Bootstouren fortgesetzt werden. Es sei wichtig, die Freizeitnutzer gut zu informieren, ergänzte Robert Wenzelewski von der Jugendsiedlung.

Der Landesbund für Vogelschutz bereitet dazu einen mobilen Infostand vor, der an besonderen Einstiegsstellen entlang des Flusses aufgestellt werden und Bootsfahrer über die Bedeutung des Flusses und seiner Kiesbänke informieren soll. Florian Unger vom Landesbund für Vogelschutz stellte die Informationskampagne beim Frühjahrstreffen des Netztwerks Isar vor, das kürzlich stattfand. Dabei wurde über die Gefährdung des einzigartigen Lebensraums Isar gesprochen.

In sozialen Netzwerken im Internet waren erst kürzlich Einladungen zu Massenveranstaltungen mit Schlauchbooten auf der Isar im Mai und Juni aufgetaucht. Behörden, Umwelt- und Naturschützer im Landkreis reagierten besorgt und warnten davor, dass Massen von Freizeitsportlern einige geschützte Tierarten existenziell bedrohen könnten. Unger zufolge wäre das ein "Supergau".

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