Königsdorf:Grundstraße noch offen

Geretsried spricht sich gegen die Sperrung aus

Von Barbara Briessmann, Königsdorf

Die Grundstraße zwischen Geretsried und Königsdorf ist immer noch befahrbar, obwohl ihre Sperrung seit Oktober beschlossene Sache ist. Eigentlich sollte die Straße 14 Tage nach der Entscheidung in Königsdorf dicht sein, so hatte es Bürgermeister Anton Demmel (FWG) angekündigt. Bislang steht die Schranke noch nicht. "Wir werden das Vorhaben so schnell wie möglich umsetzen", sagt der Rathauschef jetzt. Auch gegen den Willen der Nachbarn: Die Stadt Geretsried hat sich gegen die Sperrung ausgesprochen, erklärte Bürgermeister Michael Müller (CSU) im Stadtrat. Allerdings liegt die Grundstraße auf Königsdorfer Gemeindegebiet, wo Geretsried nichts zu sagen hat.

Viel würde zurzeit geredet und gemunkelt, sagte der Königsdorfer Bürgermeister Demmel. Dass die Straße noch nicht gesperrt sei, habe mehrere Gründe: "Die Schranke hat ihre Lieferzeit." Außerdem müsse rechtlich alles geprüft werden, was Verkehr und Sicherheit angeht. Zum Beispiel auch die Haftung, "wenn einer in die Schranke rauscht". Die Gemeinde wolle alles richtig machen, meinte Demmel.

Die Sperrung der Grundstraße sei unerlässlich - wegen der mangelnden Begrenzung und der vielen Schlaglöcher. Die Geschwindigkeit auf der vermeintlichen Abkürzung zur Autobahn sei immer wieder heruntergesetzt worden, liege inzwischen bei 50 Stundenkilometern. Was Demmel wundert: "Wenn wir wegen Hochwasser oder Überschwemmungsgefahr gesperrt haben, hat sich nie einer beschwert." Als die Grundstraße jüngst einen Tagen wegen Bauarbeiten nicht passierbar gewesen sei, habe es regelrechten Aufruhr gegeben.

Der Bürgermeister spricht sich auch gegen einen Ausbau zur Kreisstraße aus, den Geretsried vorgeschlagen hat: "Das würde Königsdorf eine halbe Million Euro kosten." Bis es Zuschüsse gebe und der Ausbau beginnen könne, dauere es mindestens zwei Jahre. Und vorher müsse er mit den Landwirten verhandeln, deren Grundstücke entlang der Straße liegen, weil die Gemeinde einen Teil kaufen müsste. "Je besser die Straße ausgebaut ist, desto mehr Verkehr fließt", fürchtet Demmel, der seine "Landwirte nicht verprellen will".

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