Nicht erst im November, vermutlich schon im Spätsommer 2016 wird das "Kristall Trimini" eröffnet. Mit dieser Aussage überraschte Günther Beckstein, Aufsichtsratsmitglied der Kristall-Bäder-Gruppe und ehemaliger Ministerpräsident, die Gäste beim Richtfest in Kochel. Überhaupt war Beckstein voll des Lobes für das Projekt: "Für mich entsteht hier die schönste Therme Europas", sagte er in seinem Grußwort. Auch der Kochler Bürgermeister Thomas Holz (CSU) erhofft sich eine neue Attraktion für seine Gemeinde, die zum Leuchtturmprojekt für das Tölzer Land werden könnte.
Beide verschwiegen die Konflikte bei der Realisierung des Um- und Erweiterungsbaus des Trimini nicht. Beckstein sprach von "ganz schwierigen Monaten", die man hinter sich habe. Bürgermeister Holz sei ein "schwieriger Verhandlungspartner" gewesen, der letztlich viel für seine Gemeinde herausgeholt habe, aber stets ein "verlässlicher Partner". Dennoch habe es eine Zeit gegeben, da wären jene, die das Richtfest für den 22. April 2016 prophezeit hätten, in die Psychiatrie eingewiesen worden.
Ähnlich äußerte sich Holz: Im April 2015 habe keiner gewusst, wie es mit dem Trimini weitergehen werde. "Das war eine sehr schwierige Phase." Holz dankte Beckstein, dem es zu verdanken sei, dass die Gemeinde und die Kristall-Gruppe nach dem Baustopp und der Schließung wieder an einen Tisch gefunden hätten. Trotz des Streits mit Kristall-Bäder-Chef Heinz Steinhart würdigte Holz diesen als Visionär, der bereits vor mehr als zwölf Jahren das Potenzial des Trimini erkannt habe.
Das frühere Erlebnis- und Familienbad am Kochelsee wird für 15 Millionen Euro zur Kristall-Therme umgebaut. Der Rohbau ist fertig, der Innenausbau läuft. So wird das Pool-Bar-Becken bereits mit Mosaik verkleidet. Zu den bestehenden 940 Quadratmetern Wasserfläche kommen 395 Quadratmeter hinzu. Die neue Saunalandschaft umfasst 331 Quadratmeter. Alt- und Neubau haben ein Gesamtvolumen von 50 000 Kubikmetern.