Die Gemeinde Kochel am See und Miodrag Antic, Pächter der "Heimatbühne" haben am Dienstag vor dem Landgericht München II einen Vergleich geschlossen. Die Kommune hatte das Pachtverhältnis für ihre Gaststätte mit großem Saal im Frühjahr fristlos gekündigt. Der Pächter ließ jedoch den festgelegten Räumungstermin platzen und betreibt die Gaststätte weiter, weshalb die Gemeinde Räumungsklage einlegte.
Bereits im Vorfeld der Güteverhandlung vom Dienstag hatten sich laut einer Pressemitteilung der Gemeinde die Parteien über ihre Rechtsanwälte auf einen Vergleich geeinigt. Demnach hat Antic, der selbst nicht vor Gericht erschienen war, sondern sich durch seinen Anwalt vertreten ließ, der Gemeinde einen mittleren fünfstelligen Betrag in Raten zu zahlen, um die "Heimatbühne" noch bis zum 31. August weiter zu betreiben. Zudem muss er den Betrieb zu diesem Datum einzustellen, das Objekt bis spätestens 30. September vollständig räumen und von 7. September an Umbau- und Sanierungsarbeiten zu dulden.
Kochels Bürgermeister Thomas Holz ist froh, dass endlich Klarheit in der Angelegenheit herrscht. Auch wenn er es bedauere, dass es so weit gekommen sei: "Immerhin gab es in den vielen Jahren auch Phasen guter Zusammenarbeit mit Miodrag Antic." Es gelte nun aber, den Blick nach vorne zu richten: "Jetzt sind vor allem die Termine für das Betriebsende und die Räumung gerichtlich und damit verbindlich festgelegt. Wir können daher endlich zusammen mit den neuen Pächtern Thorsten Konrad und Laurent Pigault mit Vollgas in eine neue Ära starten." Beide hätten bereits einige Veranstaltungen im Saal der "Heimatbühne" behelfsmäßig bewirtet und dabei ihr gastronomisches Können zur Freude der Gäste unter Beweis gestellt. Für den Neuanfang soll laut Pressemitteilung im Herbst der Gastraum komplett neu gestaltet werden. Auch große Teile der Elektro-, Lüftungs- und Sanitärtechnik seien in nächster Zeit instand zu setzen, weshalb bereits eine Sanierungsplanung in Auftrag gegeben wurde.