Klimaschutz:Mehr Energie aus Holz

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Der Runde Tisch im Landratsamt empfiehlt, den Rohstoff verstärkt zu nutzen

18 Vertreter von Umweltverbänden und der Forstwirtschaft haben kürzlich im Landratsamt an einem Runden Tisch über die Chancen und Risiken gesprochen, die sich aus der nachhaltigen Nutzung des heimischen Holzes zur Energiegewinnung ergeben. Der Runde Tisch war Teil des Aktionsplans, mit dem das Klimaschutzkonzept des Landkreises umgesetzt werden soll. Der Plan beinhaltet die Maßnahme "Biomassepotenziale steigern". Deren Ziel ist es, Holz vermehrt zu nutzen, um den Wärmebedarf im Landkreis zu decken. Derzeit werden noch circa 81 Prozent der Wärme im Landkreis durch Öl und Gas erzeugt. Eingeladen hatte der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Andreas Süß.

Die Teilnehmer diskutierten bei der Veranstaltung über zahlreiche Themen: von der Zusammensetzung der Wälder über die Erschließung durch Wege bis hin zum abnehmendem Wissen von vielen Menschen über Waldbewirtschaftung bei gleichzeitig zunehmender Sensibilität für die Umwelt. Einig waren sich alle darin, dass Energieholz ein wichtiger Baustein der regionalen Wärmeversorgung werden müsse, um die Klimaschutzziele des Landkreises erreichen zu können. Vor allen in den Privatwäldern bestehe noch viel Potenzial, erklärte Förster Robert Nörr vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Holzkirchen, bei der Vorstellung einer Energieholzstudie des Landkreises für den Privat- und Körperschaftswald. Nutze man diese Potenziale, könnten etwa 5000 weitere Haushalte im Landkreis mit Wärme aus Holz der Region versorgt werden.

Intensiv diskutierten die Waldbesitzervereinigungen (WBV) und Umweltverbände, wie man das Holz nutzen könne, ohne Vorschriften zu verletzen oder der Umwelt zu schaden. Unter anderem ging es dabei um die Mengen an Totholz, die im Wald liegen bleiben sollen, weil Totholz wichtige Lebensräume bietet. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung müsse stets oberste Priorität haben, darin waren sich alle einig.

Landrat Josef Niedermaier stellte die besonders gute Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung zwischen den Verbänden im Landkreis heraus. Ein Baustein für eine gute Zusammenarbeit auch in der Zukunft sei der Runde Tisch, ist Klimaschutzbeauftragter Andreas Süß überzeugt. Die Gespräche sollten dazu beitragen, mögliche Konfliktfelder zwischen Naturschutz und Waldbewirtschaftung bei der Energieholzgewinnung frühzeitig zu erkennen.

© SZ vom 14.02.2017 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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