Karl-Lederer-Platz Geretsried:Großbaustelle wirft Fragen auf

Karl-Lederer-Platz Geretsried: Anlieger, Eigentümer und Geschäftsleute informieren sich über die Arbeiten auf dem Platz. Pressereferent Thomas Loibl leitet die Versammlung.

Anlieger, Eigentümer und Geschäftsleute informieren sich über die Arbeiten auf dem Platz. Pressereferent Thomas Loibl leitet die Versammlung.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Nach Ostern beginnen zwischen Rathaus und Egerlandstraße die Arbeiten. Der Zugang zu Wohnungen, Geschäften und Tiefgaragen bleibe gewährleistet, versichert die Stadt beim Informationsabend für Anlieger

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Anlieger sind beunruhigt: Wie soll das gehen, wenn nach Ostern mit den Bauarbeiten am Karl-Lederer Platz begonnen und rundherum in Abschnitten der Boden aufgerissen wird? Die Stadt betont: Der Zugang zu Wohnungen, Geschäften und Tiefgaragen bleibe jederzeit gewährleistet. Auch der Lieferverkehr werde ermöglicht, und Rettungswege müssten selbstverständlich frei sein. Zwar sei für die sogenannte Spartenverlegung - Wasser, Kanal, Strom, Telefon, Kabel - mit Beeinträchtigungen bis August zu rechnen, sagte Jan Klinger, Leiter des Fachbereichs Verkehr im Rathaus, am Mittwoch bei der Anliegerinformation, aber: "Wir werden immer versuchen, möglichst viel Platz zu schaffen."

Die Veranstaltung war erwartungsgemäß gut besucht, der große Saal des Rathauses war komplett besetzt. Sowohl Anwohner als auch Eigentümer und Geschäftsbetreiber nahmen daran teil. Die Stadt hatte den Termin eigens fürs Thema Spartenverlegung anberaumt; für die seit langem übliche Kritik an dem Bauvorhaben der Krämmel Familien GbR war ausdrücklich kein Raum. Einige der aufgebrachten Anwohner, die den siebenstöckigen Wohn- und Geschäftsbau am Karl-Lederer-Platz 14 bis 18 vehement bekämpfen, hakten sich dafür an der Frage fest, ob die Stadt Krämmel die Kosten der Spartenverlegung abnehme. Wirtschaftsförderin Annette Hilpert stellte klar, dass "durch das Vorhaben Krämmel ausgelöste Kosten" auch durch das Unternehmen zu tragen seien. Klinger ergänzte: "Da gibt es Durchführungsverträge."

Für die Stadtwerke erklärte deren technischer Leiter Jürgen Schmidt, wo, wann und wie Kanal- und Wasserleitungen verlegt werden. Er betonte, es werde jeweils nur eine Baugrube von maximal 20 Meter Länge offen sein. Der Bauzaun werde im Abstand von 1,5 Metern zur Häuserzeile errichtet. Ein Sprecher des Drogeriemarkts Rossmann am Hermann-Löns-Weg fragte, ob dessen Anlieferung - zweimal wöchentlich 40 bis 60 Rollcontainer - aufrecht erhalten werden könne. Die Vertreter der Stadt bejahten das. Die Baufirma sei angewiesen, Lieferverkehr jederzeit zu ermöglichen. "Der Baggerfahrer wird natürlich schimpfen und fluchen", sagte Schmidt, aber so sei das halt bei Baustellen.

Der Firmenlauf am 31. Mai wird die letzte Großveranstaltung sein, die auf dem Karl-Lederer-Platz stattfindet. Von da an werde der Wochenmarkt in den Rathausinnenhof umziehen; und dort werde auch die Griechische Gemeinde ihr Patronatsfest feiern. Dies erklärte Ordnungsamtsleiter Werner Frank. Parkplätze, die während der Bauarbeiten in den Seitenstraßen entfielen, würden ersetzt durch solche auf dem Karl-Lederer-Platz; später durch 26 Stellplätze im Rathausinnenhof und 18 am Radweg. Auch zwei Behinderten-Parkplätze seien vorgesehen. Auf die Frage, wie Kunden zu den Geschäften kommen sollen, sagte Frank, die Gehwege blieben grundsätzlich frei.

Frederik Holthaus, Geschäftsführer des Isar-Kaufhauses, erkundigte sich, ob für jede Sparte neu aufgerissen werde. Schmidt sagte, die Stadt dränge auch bei den anderen Betreibern - Strom, Telefon, Kabel - darauf, dass dies nicht erforderlich werde.

Ein Anlieger des Martin-Luther-Wegs wollte wissen, ob Anwohner an den Kosten beteiligt würden. Schmidt schloss dies aus. Die Nachfrage: "Kann man das auch schriftlich kriegen?", bejahte er. Auf die Frage eines Hausverwaltungssprechers, wie die Bewohner informiert werden, wenn kurzzeitig das Wasser abgestellt werden muss, sagte Schmidt: Mindestens 48 Stunden vorher per Mitteilung in die Briefkästen und Anschlag an der Haustür.

Beginn der Spartenverlegung rund um den Karl-Lederer-Platz am Dienstag, 18. April

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