Junge Blicke auf die Stadt:Neue Perspektiven

Junge Blicke auf die Stadt: Die Preisträger des Fotowettbewerbs. Vorne die Sieger mit ihren Bildern: Christiane Kos (v.l.), Leah Kube, die den Preis stellvertretend für ihre Schwester Janina entgegennahm, und Julia Baindl.

Die Preisträger des Fotowettbewerbs. Vorne die Sieger mit ihren Bildern: Christiane Kos (v.l.), Leah Kube, die den Preis stellvertretend für ihre Schwester Janina entgegennahm, und Julia Baindl.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Eine Fotoausstellung zeigt, wie Kinder und Jugendliche Geretsried sehen. Wichtig sind ihnen in der Stadt Treffpunkte und Orte, an denen man Sport machen kann.

Von Marika Wildhagen

GeretsriedBegeisterte Rufe klingen durch die Räume der Stadtbücherei Geretsried: "Schau! Da ist mein Foto! Das ist mein Foto!". Aufgeregte und neugierige Kinder laufen umher - am Donnerstagabend wird dort die Ausstellung zum Fotowettbewerb "I love Geretsried" eröffnet. Die Fotografen der zehn besten Aufnahmen bekommen Preise.

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende aus den Jahrgängen 1996 bis 2008 konnten jeweils fünf Fotos einreichen, die zeigen, was sie mit Geretsried verbinden und was die Stadt für sie ausmacht. Die Idee dazu hatte Gerd Wellner, Geschäftsführer des Fotoclub Geretsried. Um die Idee in die Tat umzusetzen, fragte er beim Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried an.

Der habe Wellner zum einen darin unterstützt, Sponsoren und Spender zu organisieren, sich um die Preise zu kümmern und den Ablauf zu gestalten. Zum anderen habe er auch geholfen, die Jugendlichen zur Teilnahme zu motivieren. An Themen, die mit Jugend zu tun haben, sei der Verein immer interessiert, sagt Rudi Mühlhans, Geschäftsführer des Trägervereins.

21 Teilnehmer reichten mehr als 90 Bilder ein, von denen nun ein Teil bis Ende Januar 2018 in der Stadtbücherei zu sehen ist. Mühlhans lobte die Stadtbücherei als Ausstellungsort. Denn sie sei ein Ort, an den die Leute automatisch kämen und die Bilder sähen. Und das sollen sie auch.

Bewertet wurden die Fotos von einer sechsköpfigen Jury, die weder über Name noch Alter des jeweiligen Fotografen in Kenntnis gesetzt war. Ausgewählt wurden zehn Gewinnerfotos, wodurch manche Fotografen auch mehrmals gewannen.

Es sei interessant, den Blick der jüngeren Generation auf die Stadt zu sehen, sagt Mühlhans. Die Teilnahme am Fotowettbewerb bezeichnet er als mutig. Von den Resultaten ist er begeistert: Die Fotos zeigten verschiedene Perspektiven auf die Stadt und wie sich die jungen Leute mit ihr identifizieren. Der neue Trimm-Dich-Pfad in Geretsried, ein "Sportplatz zur freien Verfügung", wie das Bild betitelt ist, die Skateranlage oder Luftsprünge und Klettereinheiten vor dem Gymnasium Geretsried - auf einigen Fotos ist die Thematik Sport wiederzufinden.

Der "blaue Bunker", ein Treffpunkt für Jugendliche, wurde aus mehreren Perspektiven abgelichtet. Unter anderem hat ihn Janina Kube, Jahrgang 1999, fotografiert, sie kam damit auf den zweiten Platz. Die Teilnehmer arbeiteten teils mit Tricks und Effekten, wie etwa Langzeitbelichtung. So erhielt die Himmelsleiter an der Petruskirche neue Dimensionen - sie ragt gleich mehrfach in den Nachthimmel. Das Foto von Simon Schmieder (geboren 2003) kam auf Rang sieben. Das Gewinnerfoto von Christiane Kos zeigt einen Teil des Geretsrieder "Waldsommers" zu später Stunde. Fahrgeschäfte und Stände sind beleuchtet, Menschen tummeln sich auf dem Platz.

"Fotos mache ich hobbymäßig, aber sehr professionell", sagt die 20-jährige Kos, die auch einen fünften Platz erreichte. Bisher habe sie immer woanders fotografiert. Dass Geretsried auch viele schöne Motive zu bieten habe, sei ihr erst durch die Teilnahme am Wettbewerb richtig bewusst geworden. Eingesendet hat sie fünf Fotos - eine Bilderreihe von Plätzen, die ihr in Geretsried gefallen. Das Volksfest sei ein Ort, an dem die Jugend zusammen komme, sagt Kos. Für sie ein schönes Beispiel, dass Geretsried auch als junge Stadt schon eine Tradition hat.

Auf Platz 3 kam Julia Baindl (Jahrgang 2002), Platz 4 ging an Henrik Baumgärtner (2005), Platz 5 an Gregor Rooß (1999). Der sechste Platz blieb unbesetzt, dafür gab es den siebten gleich dreimal. Simon Schmieder erhielt ihn zweimal, Kerstin Meier einmal (2000). Auch der zehnte Platz wurde dreimal vergeben, an Gregor Rooß, Simon Vielreicher (2004) und Miriam Forter (2004). Ein zehnter Platz ging auch an die Übergangsklasse der Karl-Lederer-Schule.

Unter den Preisen waren Gutscheine, etwa für die Buchhandlung Ulbrich oder den Kletterwald am Blomberg. Der Hauptgewinn war eine Action-Kamera - eine GoPro samt Ersatzakku und Speicherkarte.

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