Internet-Kriminalität:Im Netz ist Vorsicht geboten

Das Internet bietet viele Vorteile und ist nicht mehr wegzudenken. Allerdings kann man dort auch zum Opfer werden. Zum diesjährigen Tag der Kriminalitätsopfer rückt der Weiße Ring Internetkriminalität in den Fokus, und zwar am Donnerstag, 22. März. Helgard van Hüllen, stellvertretende Bundesvorsitzende des Weißen Rings und Außenstellenleiterin im Landkreis, betont: "Auch online verübte Verbrechen haben auf die reale Lebenswelt eines Opfers handfeste Auswirkungen." Kürzlich waren beispielsweise Lehrer des Geretsrieder Gymnasiums auf Instagram Anwürfen von Schülern ausgesetzt. Es ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft München II.

Laut einer repräsentativen Untersuchung sind bereits 49 Prozent der deutschen Internetnutzer Opfer von Internetkriminalität geworden. Die Täter greifen etwa Bankdaten ab oder erpressen mit Bildern und Videos. Fast die Hälfte der Betroffenen trägt der Studie zufolge finanziellen Schaden davon. "Nicht vergessen werden dürfen aber die psychischen Belastungen", sagt van Hüllen. Dazu komme bei vielen die Scham. Van Hüllen betont jedoch: "Wer Opfer von Internetkriminalität wird, muss sich nicht schämen." Es sei ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu holen - etwa beim Weißen Ring.

Für die eigene Sicherheit können Internetnutzer einiges tun: Der Weiße Ring rät, aktuelle Virenscanner zu nutzen. Passwörter sollten nicht mehrmals verwendet und regelmäßig gewechselt werden. Sie sollten mindestens aus sieben Zeichen bestehen und Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen beinhalten. "Wichtig ist auch das eigene Verhalten im Netz", sagt van Hüllen. Mit Daten wie Fotos, Adressen und Telefonnummern sollten Nutzer zurückhaltend umgehen.

Der Weiße Ring unterhält ein Netz von mehr als 3000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit 420 Außenstellen. Er ist ein anerkannter Ansprechpartner in allen Fragen der Opferhilfe.

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