In der Schlossberghalle:Der Mensch und die Natur

Kunstausstellung der Roseninsel; Roseninsel

Else Streifer-Schröck schaut für ihre Bilder bis in die Milchstraße.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

"Die Roseninsel"-Künstler zeigen ihre Jahresausstellung

Von Katja Sebald, Starnberg

Alle Jahre wieder und jedes Jahr noch ein bisschen größer: Wie immer treffen sich die im Verein "Die Roseninsel" organisierten "Künstler und Kunstfreunde am Starnberger See" Anfang November zu ihrer Jahresausstellung in der Schlossberghalle. Längst haben sie mit ihren Stellwänden auch die Bühne und die Galerie im großen Saal erobert. Musik, ein Film und mehrere Workshops begleiten die Ausstellung. Auch die diesjährigen Kunstpreisträger der Stadt Starnberg zeigen noch einmal ihre preisgekrönten Arbeiten.

Wie immer ist die Bandbreite der ausgestellten Arbeiten enorm: Sie reicht von naiv bis abstrakt, von monochrom bis farbenfroh, von dilettantisch bis versiert, vom kleinen Format bis zur großen Leinwand. Auch das Spektrum der verwendeten Techniken ist groß: Es gibt Zeichnungen und Aquarelle, Linolschnitte, Holzschnitte und Farbradierungen, Fotografien und digitale Montagen. Gemalt wird in Acryl und ganz klassisch in Öl, in Mischtechnik oder gleich als "Action Painting". Blattgold kommt ebenso zum Einsatz wie Plastikfolie, Glas und Keramik, Bronze und Kalkstein.

In zwei "Kabinettausstellungen" auf der Galerie präsentiert sich Werner Maier, der für den Verein Kurse im Aktzeichnen und in Landschaftsmalerei gibt, mit seinen Schülern. Und hier werden auch gleich die beiden großen Themen aufgespannt, denen sich eine Vielzahl der unten im Saal gezeigten Arbeiten zuordnen lassen: einerseits die menschliche Figur, als Akt, als Portrait, als Bewegungs- oder auch als Sozialstudie, und andererseits die Natur, als Landschaftsimpression, als Reiseerinnerung oder als Ausdruck vom Emotionen. Alexander Kowarzyk, der mit seinen Kreidezeichnungen beide Bereiche abdeckt, wurde für das Portrait einer "Frau aus Ladakh" am Vernissagenabend mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Auch Marlen Peix widmet sich mit ihren kühn reduzierten Fotografien dem "Manwatching". Caroli Dienst stellt mit ihren kleinformatigen Bronzen Yoga-Asanas und Turnübungen nach, Margrit Hefft-Michel findet im Kalkstein mystische Gestalten wie den "Grünen Mann" oder eine "Zauberin" mit Hut. Heide Geiser hat auf vier schmalen Tafeln Jazz-Musiker in Öl gemalt. Marina Rosina Lamp zeigt, ebenfalls in Öl auf Leinwand, Porträts, die wie aus der Zeit gefallen wirken.

Die Landschaften beginnen bei den unprätentiösen Bildern, die Annemarie Glück auf dem Johanneshügel in Tutzing gemalt hat. Sie reichen über die gekonnten Aquarelle von Werner Maier, die auf der Fraueninsel im Chiemsee und in Venedig entstanden, bis hin zu den Kohlezeichungen, die Madalena Koczorowska am Würmufer gemacht hat. Auch Veronika Zacharias hat die "Flusslandschaft Würm" als feine Farbradierung umgesetzt. Sehr suggestiv sind die Aquarelle von Brigitte Hintze, die völlig ohne Pathos wässrigblaue Farbnuancen zu Berglandschaften verschwimmen lässt. "Urlaubslandschaften" hat Heide Rossmann ihre Bilder von Steinen am Meer genannt, für die sie auch Sand in die Farbe gemischt hat. Auch Hans Wolff hat für sein "Lied der Erde" mit Lehm gemalt, Iris Schilcher abstrahiert Natureindrücke zu vertikal verlaufenden Streifen, und Else Streifer-Schröck blickt für ihre explosiven Farbbilder gleich bis in die Milchstraße. Ob sie nun eher zu den Himmelserscheinungen oder noch zu den Bewohnern der Erde gehören, das verraten die poetisch-leisen "Schwebenden Objekte" von Ragna Regenbogen nicht.

Die Ausstellung ist bis 8. November täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet; am Montag, 6. November, gibt es von 16 bis 18 Uhr eine Bildbesprechung mit den Künstlern, am Dienstag, 7. November, den Kurs "Blumenaquarell" (10 bis 15 Uhr).

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