Im Kurhaus:Alles ist Rhythmus

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Mit Wasser machen die Drum Stars aus einer Trommel ein zauberhaftes Schlaginstrument. (Foto: Harry Wolfsbauer)

"Drum Stars" begeistern mit ihrer Performance

Von Martina Schulz, Bad Tölz

Wenn auf den Stühlen im Tölzer Kurhaus farbige Ohrstöpsel liegen, dann ist schnell klar, dass es keine ruhige Veranstaltung werden wird. Die "Drum Stars" traten am Samstag an, um dem Publikum einzuheizen. Das wiederum - vielleicht auch wegen des starken Frosts vor den Türen - brauchte eine Weile, um sich für die Trommelperformance zu erwärmen.

Die fünf Schlagzeuger, Benni Pfeifer, Flo Pfeifer, Jakob Ehrlich, Bernhard Pricha und Stefan Höfele Dias, zeigten zwei Stunden lang vor nahezu ausverkauftem Haus mit vollem Körpereinsatz, womit man alles Rhythmen erzeugen kann. Neben den klassischen Schlaginstrumenten wie Becken, Bongos, Cajon und Snare Drums kam auch eher Ungewöhnliches zum Einsatz. Wozu also Trommeln kaufen, wenn es jedwedes Instrument im Baumarkt gibt? Von Klappleitern zu Plastikrohren, Tonnen und Regenschirmen wurde alles eingesetzt, womit sich Geräusche erzeugen lassen. Dazu nehme man ein paar Badelatschen, mit denen man auf die nach oben offenen Plastikrohre klopft, und schon hat man ein wunderbares Instrument, das einen angenehm weichen Klang hat. In diesen ruhigen Momenten war die Aufführung am stärksten, wenn sich der Zuhörer auch mal Melodien hingeben konnte, ohne dass gleich der Körper mit bebte und die kleinen Kristalle am großen Kronleuchter zitterten.

Als mit Boom Whackers (Plastikrohre in unterschiedlichen Farben und Längen) "In der Halle des Bergkönigs" aus Edvard Griegs Peer-Gynt-Suite ohne große Showeffekte gespielt wurde, sprang der Funke über. Ebenso schön waren die Augenblicke, in denen deutlich wurde, dass der Körper das ursprünglichste Rhythmusinstrument ist. Mit Stampfen und Klatschen ließ sich das Publikum zum Mitmachen bei "We will rock you" von Queen hinreißen.

Daneben gab es eine Lichtshow mit LED-Drums, die zur Musik programmiert und live gesteuert werden. Ebenso kamen UV-Sticks zum Einsatz, die ein Eigenleben zu entwickeln schienen, während der Rest der Bühne im Dunkeln lag. Und auch mit Wasser lassen sich schöne Effekte erzeugen.

Spätestens bei der zweiten Zugabe hielt es dann keinen mehr auf den Stühlen, als die fünf Musiker zur Titelmusik des Films "Fluch der Karibik" noch einmal alles gaben.

© SZ vom 09.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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