Im Campendonk-Museum:Dauerhaftes "Farblicht"

Tiefenlicht Museum Penzberg

Marina Herrmanns Installation "From Dawn till Dusk" soll dauerhaft im Dachgeschoss des Penzbeger Campendonk-Museums bleiben.

(Foto: Manfred Neubauer)

"Kunstzeche" sammelt Spenden für Ankauf einer Installation

Für zwölf Minuten können Besucher im Penzberger Campendonk-Museum alles Kleinstädtische hinter sich lassen. Stattdessen wandeln sie durch ein Labyrinth von Gassen, die durch transparente Folien gebildet werden. Manche spiegeln den Betrachter, andere zeigen imposante Gebäude, den Gherkin Tower in London, la Defense in Paris, Wolkenkratzer in Shanghai und Dubai. Das Licht, das auf zwei Segel an der Decke projiziert wird, simuliert einen Tagesablauf von der Morgenröte bis zum dunkelblauen Abend und der Nacht. "From Dawn till Dusk - Colored City" heißt die Installation von Marina Herrmann, die im vergangenen halben Jahr zu den Höhepunkten der Schau "Tiefenlicht" zählte. Nun wollen Penzberger Kunstfreunde das Werk für 10 000 Euro kaufen und dauerhaft im Dachgeschoss etablieren. Der Name des Projekts lautet "Farblicht".

Federführend ist der Penzberger Verein "Kunstzeche". Er feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen und hat sich mit "Farblicht" eine Art Geburtstagsgeschenk an das Museum und die Stadt Penzberg ausgedacht. Gisela Geiger, langjährige Leiterin des Campendonk-Museums und Zweite Vorsitzende der Kunstzeche, hatte Herrmanns Installation als zeitgenössischen Beitrag zur Hinterglas-Schau "Tiefenlicht" nach Penzberg geholt. "Die Installation wurde speziell für den Raum im Dachgeschoss des Museums entworfen und eingerichtet", erklärt sie. "Es wäre wirklich ein Verlust für das Haus, jetzt alles gleich wieder zusammenpacken zu müssen und zurückzugeben." Zudem habe die Kunstzeche bereits 2000 Euro für die Hängekonstruktion bereitgestellt.

"Farblicht" wäre die zweite zeitgenössische Arbeit, die der Verein für das Museum erwerben würde. Zur Eröffnung des Neubaus im Sommer 2016 hatte die Kunstzeche die Installation "Lichttrichter" von Dorothea Reese-Heim angekauft, die jetzt der Blickfang im Foyer ist. Die großen Campendonk-Themen Farbe, Licht und Transparenz seien auch leitend für die zeitgenössischen Arbeiten im Haus, erklärt Geiger. Zusammen mit den Vereinen Freundeskreis Heinrich Campendonk und der Kulturgemeinschaft Penzberg geht die Kunstzeche nun auf Spendensuche. Sollten die 10 000 Euro nicht zusammenkommen, wird das Geld zurückerstattet. Etwaige Überschüsse sollen für weitere Ankäufe verwendet werden.

Bei den Vorstandswahlen der Kunstzeche wurden die langjährigen Amtsinhaber bestätigt: Thomas Grubert bleibt Erster Vorsitzender, Gisela Geiter Zweite Vorsitzende, Christine Jausel Schriftführerin, und über die Finanzen wacht weiterhin Monika Aß. Für das kommende Jahr plant die Kunstzeche zwei Jazzkonzerte und eine Jubiläumsausstellung.

Bis 25. März ist der Besuch der Installation zu den Öffnungszeiten des Museums (Dienstag bis Sonntag 10 bis17 Uhr) kostenlos möglich. Spenden erbittet die Kunstzeche unter dem Kennwort "Farblicht" auf das Konto DE 47 703 510 300 032 430 571 Weitere Infos unter www.kunstzeche.de sowie www.museum-penzberg.de

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