Ickings letzte Sichtachse ins Isartal:Vielfacher Wunsch

Lesezeit: 1 min

Mit einer Unterschriftenaktion plädieren Bürger für den Erhalt der letzten freien Wiese im Ortskern. 27 Seiten mit 325 Unterschriften wurden jetzt übergeben, es sollen noch mehr werden

Von Claudia Koestler, Icking

Mit einer Unterschriftenaktion haben Ickinger Bürger ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, die letzte freie Wiese im Dorf unbebaut zu lassen. 325 Ickinger haben dafür bislang unterschreiben, die Listen wurden am Mittwoch im Ickinger Rathaus zu Händen von Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) übergeben.

Im dazugehörigen Anschreiben heißt es an Menrad gerichtet: "Wie Sie anhand der regen Beteiligung an der vergangenen Gemeinderatssitzung, den zahlreichen Leserbriefen und den Reaktionen und Bitten, die von Ickinger Bürgern direkt an Sie heran getragen wurden, bemerkt haben, ist der Wunsch von Seiten der Ickinger Bevölkerung groß, die diskutierte Wiese Talberg/Egartsteig in ihrer Einzigartigkeit für Icking zu erhalten." Die 325 Unterschriften seien dabei ein erster Zwischenstand, denn die in den kommenden Wochen soll weiter gesammelt werden.

Verbunden mit den Unterschriften sind eine ganze Reihe von Bitten an Menrad und den Gemeinderat: Unter anderem jene, den "Charakter des Ickinger Dorfkerns an dieser Stelle in seiner Einzigartigkeit und Schönheit zu bewahren" und "keinen Präzedenzfall für die Bebauung landwirtschaftlicher Nutzflächen in und um Icking zu schaffen". Die Gemeinde solle am 2011 festgelegten Flächennutzungsplan festhalten und die Sichtachse bewahren. Das Privatinteresse eines Einzelnen dürfe nicht über die Interessen der Gemeinde gestellt werden. Auch vor einem erhöhten Verkehrsaufkommen wird gewarnt und die besondere Lage der Schule herausgehoben: "Nehmen Sie den fast 1000 Schülern nicht die Weite und Großzügigkeit vor den Toren ihres Schulzentrums und gewähren Sie den Schülern, Eltern, Kindergartenkindern, Kirchgängern, Marktbesuchern, Spaziergängern, Musikschulbesuchern und Konzertbesuchern auch weiterhin diesen wohltuenden Blick über das Isartal bis in die Berge." Obendrein sollte die Möglichkeit gewahrt bleiben, dass sich der Platz zu einem Zentrum Ickings entwickeln könnte, etwa für die Jugend. "Bewahren Sie Icking davor, zu einem weiteren gesichtslosen Vorort von München zu werden", heißt es im Begleitschreiben, das mit der Bitte schließt: "Identifizieren Sie sich mit der Schönheit Ickings und bewahren Sie die Grünflächen."

Ein deutliches Zeichen sollen dabei aber nicht die 325 Unterschriften alleine setzen: Auf der Mappe mit den 27 Seiten voller Signaturen klebte zudem ein Foto mit Blick vom Marktplatz über die betreffende Wiese im Schnee. Unter dem Foto stand der Satz geschrieben: "Mit Weitblick für Icking".

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: