Icking:Feuerwehr muss Fahrgäste befreien

Nach einem Unfall sitzen 100 Menschen in der S-Bahn fest

Von Claudia Koestler, Icking

Für rund 100 Fahrgäste der S 7, vorwiegend Schüler, endete die Zugfahrt am Montagmittag mit einem Schockerlebnis: Auf der Strecke zwischen Wolfratshausen und Icking nahe Spatzenloh war ein Mann gegen 13.40 Uhr auf die Gleise geraten und vom Zug erfasst worden. Er war sofort tot. Die Feuerwehren von Icking, Dorfen, Wolfratshausen und Weidach waren nach wenigen Minuten zur Stelle, ebenso Notarzt, Sanitäter, Polizei und das Kriseninterventionsteam.

Während Feuerwehr und Polizei die Unfallstelle sicherten und zudem den Verkehr regelten, der dort auf der B 11 in unmittelbarer Nähe an den Gleisen vorbeiführt, kümmerten sich die Rettungskräfte um den Zugführer und die Passagiere. Letztere blieben bei dem Unfall unverletzt und ob der Situation ruhig und gefasst, während sie etwa 50 Minuten festsaßen. "Der Zugführer hat per Durchsage erklärt, dass es einen Unfall gab und wir ruhig sitzen bleiben sollen, bis Hilfe kommt. Was wir auch gemacht haben", berichten Benno Mayrhofer und Nils Sorger. Die beiden 15 und 16 Jahre alten Wolfratshauser Schüler waren wie zahlreiche ihrer Kollegen, die mit im Zug saßen, per S-Bahn nach Schulschluss auf dem Weg von der Loisachstadt nach München, um dort ihren freien Nachmittag zu verbringen.

Nachdem sich die Notärzte im Zuginneren versichert hatten, dass alle Passagiere unverletzt und nicht traumatisiert, sondern wohlauf waren, wurden die zuvor verriegelten Türen des Zuges geöffnet und die Insassen über eine extra aufgebaute Notausstiegstreppe ins Freie geleitet. Zu Fuß respektive von den Rettungskräften gefahren, ging es für sie zum nächstgelegenen S-Bahnhof Icking, von wo aus sie knapp eine Stunde nach dem Unfall die Fahrt nach München fortsetzen oder per Schienenersatzverkehr nach Wolfratshausen zurückkehren konnten. Derweil hatte die Bahn zudem einen provisorischer Schienenersatzverkehr per Bus zwischen Icking und Wolfratshausen eingerichtet.

Sollte sich allerdings ein Passagier noch im Nachhinein vom Erlebten belastet fühlen, kann er jederzeit Hilfe durch das Kriseninterventionsteam erhalten. "Schüler können sich auch zunächst an ihre jeweilige Schulleitung wenden, die die entsprechenden Kontakte vermittelt", erklärte der Ickinger Arzt Christoph Preuss, der ebenfalls am Ort war. Die Strecke blieb am Montag noch bis kurz vor 16 Uhr gesperrt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: