Icking:Fassade für Stadel-Supermarkt beschlossen

Icking: So soll die Fassade des Supermarkts aussehen: Die hölzernen Verstrebungen sollen an die Architektur des Lechnerhofs erinnern. Grafik: Staufen GmbH/Architekturbüro Drehobel

So soll die Fassade des Supermarkts aussehen: Die hölzernen Verstrebungen sollen an die Architektur des Lechnerhofs erinnern. Grafik: Staufen GmbH/Architekturbüro Drehobel

Der Bauausschuss legt sich auf eine Variante mit Holz-Diagonalen fest - nur ein Rat kritisiert den dominanten Entwurf.

Von Benjamin Engel, Icking

Fassadenelemente des alten, längst abgerissen Lechnerhofs an der Maibaumwiese sollen sich am neuen Supermarkt wiederfinden. In der Bauausschusssitzung am Montag entschieden sich die Räte für eine vor vier Fassadenvarianten mit diagonalen Holzverstrebungen an der Seite zur Bundesstraße 11. Solche Elemente prägten auch den Stadeltrakt des früheren Lechnerhofs. Zudem sind im ersten Obergeschoss des Supermarktgebäudes zur Straße hin drei als Fensteröffnungen gestaltete Holzelemente vorgesehen. Nur der Gemeinderat Gabriel Baumüller (SPD/Grüne) stellte die an einen Bauernhof angelehnte Fassade des Supermarkts mit Holzverstrebungen und Rankgerüst für Pflanzen vor der Betonwand grundsätzlich infrage.

Nun muss noch der Gemeinderat endgültig entscheiden. Ihm soll eine weitere Variante mit weiteren Lüftungsöffnungen vorgestellt werden.

Baumüller zeigte sich skeptisch. Er fragte sich, ob die Kommune mit einem Supermarkt im Bauernhof-Stil jemals glücklich werde. Das Gebäude - 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 1400 Quadratmeter Nebenfläche sind auf der Maibaumwiese vorgesehen - wirke dominant und riesig. Mit dem viel kleineren Lechnerhof lasse es sich nicht vergleichen. Die angedeuteten Fensteröffnungen im ersten Obergeschoss seien bloße Scheinarchitektur. Deshalb forderte Baumüller, einen weiteren Planer für die Fassade zu engagieren.

Vigdis Nipperdey (Ickinger Initiative) entgegnete, dass sich die Räte längst grundsätzlich auf die Gestaltung geeinigt hätten. Ganz bewusst seien sie dafür gewesen, sich auf ein Abenteuer einzulassen und anderes zu wagen als die übliche Supermarkt-Architektur. Sie könne mit der jetzt beschlossenen Variante leben, sagte sie. Ihr gefiel die Analogie zum Lechnerhof. Doch aus ihrer Sicht muss der Bauherr einen guten Zimmerer finden. "Sonst geht die Sache schief." Dagegen hielt Nipperdey es für nicht sinnvoll, jetzt noch zusätzlich einen Dritten zu beauftragen, neue Alternativvorschläge zur Fassadengestaltung zu erarbeiten.

Verena Reithmann (UBI) gefiel die jetzt beschlossene Variante ebenfalls am besten. Es sei die Idee gewesen, den Supermarkt im Bauernhofstil zu planen. Sie könne sich keine andere Variante vorstellen, die jemand länger sehen möchte. Aus ihrer Sicht sollen die hölzernen Fassadenelemente jedoch unbehandelt bleiben. Das wirke farblich besser.

In der Bauausschusssitzung vor einem Monat war eine Fassadengestaltung mit einer senkrechten Verbretterung des Gebäudes auf 30 Metern auf Kritik gestoßen. Diese Variante ließen die Räte nun fallen. Unabhängig davon wird der künftige Supermarkt das bisher größte Gebäude im Ickinger Ortskern werden. Der First wird in etwa so hoch sein wie der des Rathauses wenig weiter nördlich. Allerdings wird die Grundfläche dreimal so groß wie die des Verwaltungsgebäudes ausfallen. Eine Parkebene mit 37 Stellplätzen soll im unteren Geschoss des Supermarkts auf Höhe der Bundesstraße entstehen. Über Aufzüge erreichen die Kunden die Verkaufsflächen darüber. Ebenerdig soll der Supermarkt vom Park-and-Ride-Platz an der S-Bahn zugänglich sein.

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