Icking:Breitband-Pionier

Es ist ein bayernweit einzigartiges Vorhaben, und die Gemeinde Icking hat damit Vorbildfunktion: Die rund 3600 Einwohner zählende Isartalgemeinde baut derzeit ein eigenes Glasfasernetz auf ihrer Flur, das es nach der Fertigstellung an Vodafone als Betreiber vermietet. Im Gegensatz zu vielen anderen Breitband-Projekten im ländlichen Raum werden die Leitungen dort nicht nur bis zum Kabelverzweiger am Straßenrand reichen, sondern bis in jedes einzelne Gebäude hinein verlegt. Ohne bremsenden Kupferdraht, der Daten nur als elektrische Impulse und damit begrenzt übermitteln kann, ermöglicht die optische Übertragung per Glasfaser eine Versorgung jedes Haushalts mit Bandbreiten von 200 Megabit pro Sekunde. Angestrebt sind, quasi als Ausbaureserve, später sogar 400 Megabit pro Sekunde. Die Neuerung zudem: Der Freistaat fördert diese Art des Breitbandausbaus, nämlich dass sich die Kommune das Netz selbst baut und es vermietet, erstmals mit rund 460 000 Euro.

Insgesamt rechnet Icking allerdings mit inzwischen mit rund 6,6 Millionen Euro brutto statt anfangs 3,8 Millionen Euro Baukosten, weil alle Ortsteile und Weiler an das Highspeed-Netz angeschlossen werden sollen. Für die Kostensteigerung hatte sich Bürgermeisterin Margit Menrad kürzlich nach heftiger Kritik seitens der SPD öffentlich rechtfertigen müssen.

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