Helmut Forster wird 65 Jahre alt:Großes Defilee

Der Wolfratshauser Bürgermeister empfängt im Rathaus zahlreiche Gratulanten und bekommt ein Feuerwerk.

Von Matthias Köpf

Helmut Forster wird 65 Jahre alt: Aus Geretsried war Bürgermeisterin Cornelia Irmer angereist, um ihrem Wolfratshauser Kollegen einen Geschenkkorb zu überbringen.

Aus Geretsried war Bürgermeisterin Cornelia Irmer angereist, um ihrem Wolfratshauser Kollegen einen Geschenkkorb zu überbringen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

- Am Ende wussten es auch alle Hunde und Katzen in der Wolfratshauser Altstadt, denn CSU-Stadtrat Alfred Fraas ließ es zu Ehren von Bürgermeister Helmut Forster am Montagabend krachen: Genau 1600 Mal, falls nicht doch der eine oder andere Blindgänger unter den Böllern und Raketen gewesen sein sollte, die der seit kurzem staatlich geprüfte Großfeuerwerker Fraas von einem in der Loisach vertäuten Floß abgefeuert hat. Forster hatte schon am Vortag privat seinen 65. Geburtstag gefeiert, im mit rund 160 Gästen gut gefüllten Holzwirt-Saal in Ascholding und mit einer Salut-Salve der Wolfratshauser Gebirgsschützenkompanie. Beim städtischen Festakt am Montag waren gut 50 Gäste zugegen und feierten den sichtlich gerührten Forster, der es eigentlich nicht besonders schätzt, Mittelpunkt solcher Festivitäten zu sein.

Die Festrede auf den "ersten Bürger der Loisachstadt" hielt demnach deren zweiter Bürger, nämlich sein Stellvertreter Peter Plößl (CSU). Er rühmte Forsters Kompetenz, Anstand, Fairness, Pflichtgefühlt und Teamfähigkeit und war nach dem "sehr geehrter Herr Bürgermeister" schnell bei dem "lieben Helmut" angelangt, der auch Adressat aller anderer Gratulationen war. Die kamen als förmliche Programmpunkte vom Bad Heilbrunner Landtagsabgeordneten Martin Bachhuber (CSU), von Landrat Josef Niedermaier (FW) und von den Stadträten Manfred Fleischer (CSU), Josef Praller (BVW), Renato Wittstadt (SPD) und Annette Heinloth (Grüne) im Namen ihrer jeweiligen Fraktionen. Und während Plößl noch Rilke zitiert hatte, trug Wittstadt Selbstgereimtes vor und packte von seiner Sekt- und seiner Seltersflasche die Sektflasche wieder ein - dies allerdings nur, weil sich Foster nicht viel aus alkoholischen Getränken macht.

Abseits des Programms, das der Jugendkammerchor und das Volksmusikquartett der städtischen Musikschule mitgestalteten, gratulierten außerdem Geretsrieds Stadtoberhaupt Cornelia Irmer, einige Bürgermeister umliegender Gemeinden sowie eine lange Reihe von Räten, Rektoren, Kommandanten, Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern und sonstigen geladenen Honoratioren. In der Einschätzung des Jubilars herrschte eine Einigkeit, die im Sitzungssaal des Wolfratshauser Rathaus einigen Rednern zufolge überhaupt erst mit der Wahl Forsters zum Bürgermeister 2008 möglich geworden ist. Zumindest laut den Gratulationsreden scheinen sich die meisten Wolfratshauser Ratsfraktionen nichts dringender zu wünschen, als dass Forster auch 2014 noch einmal Bürgermeister wird. Doch nach aktueller Gesetzeslage und noch mindestens bis zu einem für 19. Dezember angekündigten Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs über diese Gesetzeslage ist Forster dafür seit Sonntag zu alt. Statt einem "Bleib, was du bist" begnügte sich Landrat Josef Niedermaier also mit einem "Bleib, wie du bist" und mit einem kleinen Seitenhieb auf den CSU-Kreisrat Manfred Fleischer, der seinerseits stichelte, dass man Forster noch brauche, "damit Wolfratshausen nicht über jedes Stöckerl springt, das uns vielleicht der Landrat hinhält."

Forster selbst ergriff nur kurz das Wort und dankte für die Lobesworte: "Irgendwie tun's gut, aber vielleicht sind's auch ein bisschen übertrieben." Dafür erntete er wohl zum einzigen Mal Widerspruch an diesem Abend.

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