50 Helfer im Einsatz:Gute Nachbarn in Benediktbeuern

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Irene Hauptmann ist als Vorsitzende bestätigt worden. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Verein "Zammlebn" hat im vergangenen Jahr 3750 Stunden ehrenamtlich Hilfe geleistet. In manchen Gruppen gibt es noch Kapazitäten

Von Petra Schneider

Im vergangenen Jahr hat der Benediktbeurer Nachbarschaftshilfeverein "Zammlebn" 3750 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, 50 Helfer waren im Einsatz. "Unser Angebot spricht sich herum und wird immer mehr genutzt", freut sich Vorsitzende Ingrid Hauptmann. Schön sei auch, dass sich zunehmend Männer aktiv im Verein engagieren und Besuchsdienste übernehmen, sich in der Demenzhilfe oder beim offenen Mittagstisch einbringen. Dringend wünscht sich der Verein einen eigenen Raum für Gruppentreffen. Bisher sei man Gast im Pfarrhaus oder im Bonhoeffer-Haus, aber es wäre wichtig, einen eigenen Raum zu haben, "wo man Sachen einfach lassen könnte", wie Hauptmann sagt: möglichst zentral in Benediktbeuern und barrierefrei, etwa 25 Quadratmeter groß mit Telefon und Internetzugang - so die Idealvorstellung.

Vor knapp sechs Jahren hat sich der Arbeitskreis Zammlebn als Teil des Projekts "Dorfentwicklung" gegründet, im Januar 2013 wurde er als Verein eingetragen. 80 Mitglieder gehören ihm derzeit an. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben. "Dank vieler Spender" und der Wirte, die den Verein beim Mittagstisch unterstützten, könnten die Projekte finanziert werden, sagt Hauptmann. Nicht jedes Mitglied sei auch aktiver Helfer. Manche wollten als "Mutmacher" einfach ihre Solidarität mit dem Verein ausdrücken. Zu dessen Angeboten gehört der Besuchsdienst unter dem Motto "Zeit schenken", den derzeit 19 Menschen in Anspruch nehmen. Sie werden einmal pro Woche besucht, machen Spaziergänge mit ihren Betreuern, unterhalten sich oder erledigen Arzt- und Behördentermine gemeinsam. 24 Helfer hätten sich für diese Aufgabe gemeldet, sagt Kaufmann. "Es gibt also noch Kapazitäten." Sie wünscht sich, dass sich mehr Menschen trauen, das Angebot anzunehmen. "Jeder Helfer unterliegt der Schweigepflicht", betont die Vorsitzende.

Gut angenommen wird die Demenzhilfe: Zehn Patienten werden derzeit von geschulten Kräften stundenweise daheim betreut. "Das Angebot unterstützt Angehörige und verlängert die Zeitspanne, in der Kranke zu Hause leben können." Seit Herbst gibt es auch eine Gruppenbetreuung für Demenzpatienten, die bisher allerdings noch wenig in Anspruch genommen werde. Der Mittagstisch, bei dem wechselnde Wirte dreimal pro Monat ein Mittagessen mit Nachmittagskaffee für 5 Euro anbietet, wird von rund 25 Gästen besucht. Auch die Babysittervermittlung, die 18 Helfer vermittelt, werde rege nachgefragt. Neu ist ein Projekt, das der Verein in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt anbietet:

Seit Januar stehen fünf ausgebildete Familienpaten zur Verfügung, die zeitlich begrenzte Hilfen in schwierigen Alltagssituationen geben. Daneben bietet der Verein einmal im Monat eine kostenlose soziale Beratung in der Gemeindeverwaltung an. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Ingrid Hauptmann als Vorsitzende im Amt bestätigt, ebenso ihr Stellvertreter Diakon Hubertus Klingebiel und Schriftführerin Gabriele Lang. Für die Kasse ist künftig Anette Michels zuständig. Infos unter www.zammlebn.de

© SZ vom 31.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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