Haushaltsplan:Wo Schäftlarn investiert

Schulturnhalle, Feuerwehrhaus: Ausgaben steigen auf 15 Millionen

Von Benjamin Engel, Schäftlarn

Ohne jegliche Diskussion und einstimmig hat der Schäftlarner Gemeinderat den Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Allein Kämmerer Wolfgang Sacher zeigte etwas Emotion. "Wir sind die erste Gemeinde im Landkreis mit einem Haushalt und sogar noch zwei Tage früher dran als letztes Jahr", betonte er. Finanziell steht die Gemeinde aus seiner Sicht gut da, auch wenn er das gleich wieder relativierte - angesichts anstehender Großprojekte wie dem Neubau der Schulturnhalle oder dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Hohenschäftlarn in den kommenden Jahren.

Insgesamt gibt die Kommune Schäftlarn im kommenden Jahr 15,2 Millionen Euro aus. Das sind rund 20 Prozent mehr als voriges Jahr. 2017 sind im Haushalt knapp 4,9 Millionen Euro für Investitionen eingeplant, das Volumen des Vermögenshaushalts steigt um knapp zwei Millionen Euro im Vergleich zu 2016. Größter Ausgabeposten ist die geplante Sanierung oder der Neubau der Schulturnhalle. Dafür sind im kommenden Jahr 500 000 Euro vorgesehen. Um die kommunalen Liegenschaften in der Berg-, Zech- und Aufkirchner Straße zu sanieren und das Haus auf dem Grundstück an der Schorner Straße abzureißen, sind 175 000 Euro fällig. Im Tiefbau sind noch 315 000 Euro für den Neubau der Brücke an der Alpenblickstraße zu zahlen. Der Umbau der Bundesstraße 11 kostet die Gemeinde 2017 etwa 250 000 Euro. Hinzu kommen Planungskosten in Höhe von knapp 450 000 Euro, unter anderem für den Neubau der Turnhalle und des Feuerwehrhauses in Hohenschäftlarn.

Im Verwaltungshaushalt steigt das Volumen um sechs Prozent auf 10,4 Millionen Euro. Aus diesem Haushaltsbereich finanziert die Kommune die laufenden Ausgaben. Allein rund drei Millionen Euro fließen als Umlage an den Landkreis München und damit 600 000 Euro mehr als heuer. Weil die Gehälter der Verwaltungsmitarbeiter nach Tarif steigen, nehmen auch die Personalkosten leicht zu: 2017 zahlt Schäftlarn rund 1,8 Millionen Euro, knapp 78 000 Euro mehr.

Für das Jahr 2017 rechnet Kämmerer Sacher mit Gewerbesteuereinnahmen von 1,9 Millionen Euro. Das soll auch 2018 so bleiben. Die Beteiligung an der Einkommenssteuer steigt um 130 000 Euro auf vier Millionen Euro. Hat Schäftlarn in diesem Jahr noch Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich in Höhe von rund 295 000 Euro erhalten, werden für die Jahre bis 2020 keine weiteren Schlüsselzuweisungen mehr erwartet, ein positives Zeichen für die Finanzkraft der Kommune.

Aus dem Verwaltungshaushalt kann Schäftlarn 272 000 an den Vermögenshaushalt zuführen, um die Investitionen zu finanzieren. Allerdings wird Kämmerer Sacher dazu auch rund 3,6 Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen. Derzeit hat Schäftlarn noch rund 7,5 Millionen Euro an finanziellem Polster, Ende des Jahres 2017 werden die Rücklagen auf rund 3,9 Millionen Euro sinken. In den kommenden Jahren soll der Schuldenstand sinken. Noch belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 2,7 Millionen Euro. Bis Ende 2020 sollen die Schulden auf 2,1 Millionen Euro zurückgehen. Hinzu kommt, dass alle Verbindlichkeiten für die Gemeindewerke 2017 zurückgezahlt werden sollen. "Damit sind die Gemeindewerke schuldenfrei", sagte Kämmerer Sacher.

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