Hammerschmiedschule:Sein erster Schultag

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Auch der neue Rektor hat eine Schultüte bekommen: Frank Schwesig wurde am Dienstag ins Amt eingeführt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Frank Schwesig übernimmt die Leitung der Volksschule in Wolfratshausen - die größte ihrer Art im Landkreis. Seine schwierigste Aufgabe wird sein, die "brutale Raumknappheit" zu bewältigen.

Von Lea Utz, Wolfratshausen

Zwei Buben, kaum größer als ihre kastenförmigen Schulranzen, starren im Schulflur konzentriert auf die Glastür zum Sekretariat. An der Scheibe hat jemand Fotos der Mitarbeiter aufgehängt - auch ein neues ist dabei. "Der da", sagt einer der Schüler und zeigt auf ein Bild weit oben in der ersten Reihe, "ist der neue Rektor".

Der Neue tritt ein paar Meter weiter in der Aula gerade offiziell sein Amt an. "Frank Schwesig war von Anfang an unser Wunschkandidat", sagt Schulamtsdirektorin Marianne Konrad. Den neuen Mann an der Spitze der Schule beschreibt sie als "jemanden, der besonnen ist, der zuhört, und bei dem das Wohl der Kinder immer an allererster Stelle steht".

Besonnen lächelt Schwesig auch, als er wenig später seinen ersten Schultag in Wolfratshausen Revue passieren lässt. "Es war ein sehr ereignisreicher, aber auch ein sehr schöner Tag. Ich bin froh, dass es jetzt losgeht", sagt der 47-Jährige. Gemeinsam mit dem Schulleitungsteam hat er das Ende der Sommerferien damit verbracht, alles für den Schulanfang vorzubereiten - von den Stundenplänen bis hin zu den Klassenlisten der Erstklässler. Nicht immer eine leichte Aufgabe: "Gerade bei der Zusammensetzung der ersten Klassen können wir leider nicht jeden Wunsch erfüllen." Im Lehrerkollegium fühle er sich bisher sehr wohl, "es weht ein guter Geist durchs Lehrerzimmer".

Der gebürtige Münchner hatte zuletzt acht Jahre lang die Leitung der Grundschule Eurasburg-Beuerberg inne. "Das ist für mich natürlich erst einmal eine Riesenumstellung", sagt Schwesig. "Die verwaltungstechnischen Aufgaben sind hier wesentlich umfangreicher, und das Lehrerkollegium ist fast dreimal so groß wie in Beuerberg." Dort hatte er neben seiner Arbeit als Rektor auch eine Klasse geleitet. "Ich bin froh, dass ich mich zeitlich jetzt voll auf die Herausforderungen konzentrieren kann, die auf die Schulleitung zukommen." Neu ist für ihn auch, neben der Grundschule zusätzlich für die Mittelschule verantwortlich zu sein. Aus diesem Bereich komme Konrektorin Nicole Stufe - "insofern ergänzen wir uns da ideal".

Die "sehr gute" Arbeit seines Vorgängers Peter Altstidl, der im Sommer in den Ruhestand ging, will er fortsetzen. "Am wichtigsten ist mir ein achtsamer Umgang miteinander. Ich wünsche mir, dass wir alle Probleme gemeinsam angehen - sachlich und konstruktiv", betont Schwesig. Ein Problem, das in den nächsten Jahren gelöst werden muss, sieht er in der "brutalen Raumknappheit" an der Schule. Denn die Volksschule wächst und wächst: Mit 602 Schülern im laufenden Schuljahr ist sie die größte Schule ihrer Art im gesamten Landkreis. Hier bestehe Handlungsbedarf. "Das ist einerseits eine große Herausforderung, aber andererseits auch eine gute Möglichkeit für uns, unsere Schule zu gestalten", sagt Schwesig. Klar sei: "Es werden nicht nur einfache Entscheidungen auf uns zukommen."

Der 47-Jährige ist "ein echtes Münchner Kindl" - dort ist er aufgewachsen und zur Universität gegangen. Als Lehrer unterrichtete er zunächst in Beuerberg. Weitere Stationen waren Münsing und Reichersbeuern, wo er Konrektor war, bevor er als Schulleiter nach Beuerberg zurückkehrte. Einer seiner Schwerpunkte ist der Sport: Als Referent leitet Schwesig noch immer regelmäßig Fortbildungen für Sportlehrer. Da ist es wenig überraschend, dass der neue Schulleiter auch in der Freizeit ein begeisterter Mountainbiker ist und mit seiner Familie am liebsten zum Wandern in die Berge geht. "Das schreibe ich auch immer in die Poesiealben, die Schüler mir mitgeben", lacht Schwesig. Außerdem spielt er Gitarre und Klavier - "für viel mehr bleibt dann eigentlich auch keine Zeit mehr".

© SZ vom 14.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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