Gymnasialer Schulabschluss:Endspurt

Abitur

Vier Prüfungen liegen noch vor den bayerischen Schülern und Schülerinnen, bis sie Ende Juni ihr Abitur feiern können. Mit dem schriftlichen Mathematikabitur begann für sie am Mittwoch eine lern- und prüfungsintensive Phase, deren Ende die Entlassfeier am 29. Juni darstellt.

(Foto: Thomas Warnack/dpa)

Am Mittwoch hat das Abitur mit dem Fach Mathematik begonnen. 716 Schüler aus der Region stellen sich bis Mitte Juni drei schriftlichen und zwei mündlichen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife.

Von Katharina Schmid

Eine prüfungs- und lernintensive Zeit steht 716 Abituranwärtern in der Region bevor. Mit dem Fach Mathematik starteten die Schüler an allen bayerischen Gymnasien am Mittwoch in die diesjährigen Abiturprüfungen. Damit sei zum Auftakt der bis Mitte Juni andauerenden Prüfungszeit gleich das "Angstfach" vieler Schüler an Reihe gewesen, sagt Carmen Mendez, Schulleiterin am Max-Rill-Gymnasium in Reichersbeuern, an dem 15 Schüler zu den Prüfungen antreten. Insgesamt sind im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen heuer 642 Schüler zu den Abiturprüfungen zugelassen; am Gymnasium des Klosters Schäftlarn sind es weitere 74. In der nächsten Woche kommen zwei weitere schriftliche Prüfungen in einem frei wählbaren Fach sowie in Deutsch auf die Schüler zu. Nach den Pfingstferien stehen zwei Kolloquiumsprüfungen an. Am 29. Juni erhalten die erfolgreichen Abiturienten ihre Zeugnisse.

Wegen eines Einbruchs in ein Gymnasium in Niedersachsen, bei dem möglicherweise Abituraufgaben bekannt geworden waren, mussten auch in Bayern kurzfristig Ersatzaufgaben verteilt werden. Die Prüfungen hätten trotz des Vorfalls wie vorgesehen begonnen, heißt es aus dem Kultusministerium. Das bestätigen die Schulleiter im Landkreis.

Auch der Tenor zu den Aufgaben im Fach Mathematik klang recht ähnlich: "Machbar, aber geschenkt wird's einem nicht." So drückte es der Schulleiter des Gymnasiums Penzberg, Bernhard Kerscher, aus. An seiner Schule schreiben in diesem Jahr 128 Schüler Abitur. Unmut gebe es unter den Deutschlehrern, weil Deutsch erst als drittes schriftliches Fach am 11. Mai geprüft wird und sich damit die Korrekturzeit verkürzt. Die Deutschlehrer seien davon "nicht sehr angetan", sagt dazu die stellvertretende Schulleiterin des Geretsrieder Gymnasiums, Christine Kolbeck, wo sich 109 Oberstufenschüler den Prüfungen stellen. Weniger sind es im nahegelegenen St. Matthias Waldram: 36 Schüler treten dort heuer zum Abitur an; davon 32 Gymnasiasten und vier Schüler des Kollegs. Am Gabriel-von-Seidl-Gymnasium in Bad Tölz tritt indes mit 151 Schülern der größte Jahrgang der Region zum Abitur an. Schulleiter Alexander Göbel hofft auf einen "verträglichen Abiturstreich" zum Abschied seines ersten Abiturjahrgangs als Schulleiter am Tölzer Gymnasium. Am Ursulinen-Gymnasium Hohenburg in Lenggries arbeiteten sich am Mittwoch 40 Schülerinnen durch die Matheaufgaben. Nach einer Morgenandacht hätten alle "entspannt, aber auch gespannt" die Aufgaben erwartet und es haben beim Austeilen der Bögen "keine Tränen" gegeben, sagt Schulleiter Christoph Beck.

"Es waren alle pünktlich da, frisch und gut ausgeschlafen." So schildert Astrid Barbeau, Schulleiterin am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium in Icking, den Eindruck, den die 131 Q12-Schüler am Morgen des ersten Prüfungstags auf sie gemacht hätten. Sie sei stolz, dass der mit Abstand größten Jahrgang der letzten Jahre nun das Abitur an ihrer Schule ablege. Obwohl die Schule nur für drei bis vier Züge geplant sei, hätten vor acht Jahren ob des demografischen Drucks sechs Klassen aufgenommen werden müssen. Damit ist nun ein verhältnismäßig kleines Kollegium für die Korrektur relativ vieler Abituraufgaben zuständig.

Am privaten Günter-Stöhr-Gymnasium in Icking legen 32 Schüler die Abiturprüfungen ab. Rund die Hälfte von ihnen habe in diesem Jahr erstmals ab Ostern an einem Abitrainingscamp teilgenommen, so Ute Hennekes vom St. Anna-Schulverbund. "Es wurden Prüfungen der letzten Jahre gerechnet und die Fachlehrer beantworteten Fragen." Zum Abschied organisieren die Schüler einen Abiturball am Abend der Entlassfeier.

Der Tag der Matheprüfung begann für Schüler und Lehrer des Gymnasiums im Kloster Schäftlarn mit spannenden Minuten. Aufgrund der Vollsperrung auf der Garmischer Autobahn kam eine Schülerin der 74 Prüflinge erst knapp vor Prüfungsbeginn "angesprintet", so Schulleiter Wolfgang Sagmeister. Zwei Tage vor der Entlassfeier werden sich die Schäftlarner Abiturienten mit einem besonderen Gruß verabschieden und eine der Betonwände auf dem Weg hinab ins Kloster bemalen.

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