Großzügig:Ein Wohltäter für Bad Tölz

Aus Greiner-Stiftung flossen bisher 2,44 Millionen in soziale Zwecke

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Vor genau 20 Jahren starb Albert Greiner. Zusammen mit seiner Frau Sophie hinterließ er der Stadt Bad Tölz ein Vermögen: Zehn Millionen Mark bekam sie aus dem Nachlass des Ehepaars. Das Geld floss in eine Stiftung, aus den jährlichen Erträgen wurden bislang rund 2,44 Millionen Euro für soziale Zwecke ausgeschüttet. Diese Bilanz gab Kämmerer Hermann Forster in der jüngsten Sitzung des Stadtrats bekannt. Zugleich würdigte er die Eheleute, die in den Achtzigerjahren in die Kurstadt gezogen waren, als Vorbild: "Da kann man sich als Tölzer Bürger ein Beispiel nehmen, wie der Name eines Stifters, der das Gemeinwohl im Auge hatte, erhalten bleibt." Bürgermeister Josef Janker (CSU) erinnert sich "mit großer Dankbarkeit" an die Greiners. "Mit so einer Stiftung bleibt man unvergessen."

1997 kam der damalige Stadtrat überein, das Vermögen von zehn Millionen Mark nicht anzutasten und nur die Zinserträge daraus zu verwenden. Der Grundstockbetrag beläuft sich derzeit auf 4,68 Millionen Euro. Außerdem erhielt die Stadt von den Eheleuten Greiner das Kulturhaus am Schlossplatz, in dem die Volkshochschule und die Sing- und Musikschule beheimatet sind. Der Wert der Immobilie beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Wie Kämmerer Forster auflistete, schüttete die Stadt bislang 730 500 Euro an soziale Einrichtungen aus - von Wohlfahrtsverbänden über die Lebenshilfe und die Caritas-Kontaktstelle "Alt und Selbständig" bis hin zum Hospizverein, der Obdachlosenbetreuung und der Kolpingsfamilie. 683 700 Euro kamen Kunst, Musik, Kirchen, Marionettentheater und Ausstellungen zugute. 470 200 Euro gingen an Kinder- und Jugendeinrichtungen. Für Investitionen in die Ausstattung von Kindergärten, Kunst, Bürgerhaus Lettenholz und Sozialwohnungen nahm die Stadt 463 000 Euro her. 45 700 Euro flossen in die Heimatpflege, 4000 Euro in den Sport. 40 300 Euro wurden in den ersten Jahren zudem für den Verwaltungsaufwand gebraucht.

In Bad Tölz hat das Stifterehepaar eine Ehrengrabstätte, außerdem ist eine Straße am Naturfreibad Eichmühle nach ihm benannt. Auch das von ihm vererbte Kulturhaus trägt den Namen Greiner. Mit dem Vermächtnis werde ehrenamtliches Engagement unterstützt, hob Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) hervor. "Etwas Besseres kann einer Stadt nicht passieren."

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