Geretsried:Unter Strom

Ungewöhnliche Szene im Stadtrat: Walter Büttner fordert 17er-Oberlandenergie heraus

Es kommt wohl eher selten vor, dass Stadträte in offener Sitzung ihre Stromrechnungen präsentieren. Walter Büttner (SPD) tat dies am Dienstag im Geretsrieder Stadtrat, als es um die 17er-Oberland GmbH ging.

Diese Gesellschaft wird von 28 Kommunen getragen, darunter auch die Stadt Geretsried. Geschäftsführer Christian Eichberger gab dem Stadtrat einen Bericht zur Lage, die er mit 12 472 Kunden, fünf Kundencentern, neuen Produkten wie Regiostrom und E-Mobilität als gut bezeichnete. Weil das Unternehmen so einzigartig strukturiert sei, kämen Anfragen zum Konzept bis aus Stralsund und Husum.

Büttner hielt harsch dagegen: Die 17er-Oberlandenergie sei den Leuten kaum bekannt. Die Stadt Geretsried beziehe ihre Energie auch nicht von den 17ern: "Weil Sie zu teuer sind." Dann wedelte er mit seiner Stromrechnung, nannte Verbrauch und Kosten bei seinem bisherigen Anbieter und verlangte: "Machen Sie mir ein Angebot!" Dies geschah natürlich nicht. Stattdessen erklärte Robert Lug, wie wertvoll die 17er-Oberlandenergie wegen ihrer Nähe zu den Kunden und der damit möglichen individuellen Beratung gerade für Unternehmen sei. Da stecke "ein Riesenpotenzial".

Bürgermeister Michael Müller (CSU) stellte klar, dass die Stadt nicht ohne Weiteres einen Anbieter wählen könne, sondern dies regulär ausschreiben müsse. Worauf Büttner zischte: "Da kann ich dem doch einen Tipp geben, er soll billiger sein."

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