Geretsried:Stress abbauen am Trimm-Dich-Pfad

Fitnessparcours in den Isarauen in München, 2014

Viele unterschiedliche Geräte, an denen man seine Fitness trainieren kann, sollen in Geretsried aufgestellt werden. Unser Bild entstand in München.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ein Leitbild-Projekt: Das Wegenetz im Geretsrieder Stadtwald soll mit Sportgeräten ausgestattet werden

Von Thekla Kraußeneck, Geretsried

Grünes Licht für einen Trimm-dich-Pfad in Geretsried: Der städtische Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kultur und Sport hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig eine Empfehlung an den Stadtrat ausgesprochen, derzufolge das Wegenetz des Stadtwalds mit Sportgeräten ausgebaut werden soll. Die Kosten für den Parcours liegen bei knapp 79 000 Euro, rund 27 000 Euro sind bereits durch Spenden gedeckt. Es könnten noch mehr werden, denn einige Spendenanfragen stehen noch aus. Bedenken hatten einige Stadträte, die Vandalismus befürchteten, bremsen konnte das die Begeisterung für das Projekt jedoch nicht.

Der Trimm-dich-Pfad wird seinen endgültigen Namen noch bekommen: Als Heidrun Rösing und der städtische Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) das Projekt vorstellten, trug es noch den Arbeitstitel "Train your Brain". Rösing sitzt der Leitbildgruppe "Sport" vor, die den Pfad in den vergangenen zwölf Monaten konzipiert hat. Es wird das erste große Projekt, das im Zuge des Stadtleitbilds realisiert wird, vorausgesetzt, der Stadtrat folgt der Empfehlung des Ausschusses. Bürgermeister Michael Müller sieht den Trimm-dich-Pfad als Teil eines entstehenden Familiensportzentrums in der Stadt. Zu diesem soll später auch ein Familiensportpark am Stadion zählen, das Müller gerne realisieren würde. "Ich finde es eine ganz klasse Sache", sagte Müller.

Auf der 1,5 Kilometer langen Strecke sollen 13 höchst unterschiedliche Geräte installiert werden. Alle 25 Meter soll den Sportler eine neue Herausforderung erwarten: Am "Heißen Draht" steht er auf einer schwingenden Plattform, während er versucht, einen Ring über eine gebogene Stange zu ziehen, ohne sie zu berühren. Ein Sprossenbogen gibt die Grundlage für Liegestütze und Armbeugen, auf einem Seil lässt es sich balancieren, an einem Unterstand wartet sogar ein Boxsack. Der soll mit Ketten an der Ober- und Unterseite so gut befestigt werden, dass er nur mit großem Aufwand gestohlen werden könnte. Am Anfang der im Kreis verlaufenden Strecke sollen Bänke, Schilder und Fahrradständer aufgestellt werden.

Die Angst vor Vandalismus sei in der Gruppe immer wieder ein Thema gewesen, sagte Werner. Ganz könne man ihn nicht verhindern, so das Fazit, man könne lediglich an die Vernunft appellieren. Bürgermeister Müller wünschte allen Glück: "Drücken wir die Daumen, dass es nicht so schlimm wird." Wenigstens zu stehlen seien die Geräte nicht so leicht, sagte Rösing, sie seien schwer und obendrein wartungsarm, wenn auch nicht wartungsfrei.

Rösing wies darauf hin, dass sie den Parcours schon in den früheren Sportbeiratssitzungen immer wieder angeregt habe, noch lange vor dem Stadtleitbild. Die Trimm-dich-Pfade entstünden derzeit überall, sie seien ein generationenübergreifendes Angebot. Schüler solle er zu Bewegung animieren, die Jugendlichen sollen an den Geräten Stress und Aggressionen abbauen können. Auch gelte der Parcours als Begegnungsstätte. Sportreferent Werner betonte, dass "viele Bürger sich damit beschäftigt" hätten; es sei deshalb ein Ansporn für weiteres Engagement, wenn diese Bürger jetzt sähen, "dass etwas umgesetzt wird".

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