Geretsried:Noch mehr Strom aus der Sonne

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Solarstrompreis 2016: Andreas Scharli (von links) und Josef Kellner von der Energiewende Oberland, die Geretsrieder Energiemanagerin Roswitha Foißner und Gerald Ohlbaum, ebenfalls Energiewende. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Stadt erhält zum dritten Mal den Solarpreis der Bürgerstiftung Energiewende Oberland. Diesmal hat ein neuer Betrieb zum großen Zuwachs an Fotovoltaik beigetragen.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Stadt Geretsried wird zum dritten Mal mit dem Solarpreis der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) ausgezeichnet - und diesmal hat sie das einem neu zugezogenen Betrieb zu verdanken: dem Pharma-Logistikunternehmen Loxxess, das sich auf 30 000 Quadratmetern Fläche im Gewerbegebiet Gelting-Ost angesiedelt hat. Denn Loxxess hat nach Auskunft der Stadt 996 der maximalen Leistung von 1204,32 Kilowatt-Peak (kWP) aus Fotovoltaik beigetragen, die in Geretsried insgesamt erzeugt werden und deretwegen die Stadt den Preis erhält.

Der Energiewende-Stiftung gehören die Kommunen der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen an. Seit 2008 vergibt die EWO jährlich einen Preis für jene Gemeinde oder Stadt, die im jeweils zurückliegenden Jahr "den höchsten Zubau an installierter Fotovoltaikleistung" verzeichnet hat und damit "den höchsten Beitrag zur Energiewende der EWO-Region in der Nutzung von Solarstrom geleistet" hat. Mit anderen Worten: Je mehr Solarzellen auf den Dächern installiert wurden, umso größer die Aussicht auf Auszeichnung. Schon in den Jahren 2008 und 2011 ging der Preis, der im Wesentlichen aus einer Urkunde besteht, nach Geretsried. Dazwischen habe eine Phase gelegen, in der Fotovoltaik "ein ländliches Thema gewesen sei" erklärt EWO-Energiemanager Andreas Scharli; viele Bauern hätten sie großflächig auf ihren Anwesen genutzt. Wegen veränderter Förderbedingungen seien jetzt auch vermehrt Gewerbebetriebe an der Energie aus der Sonne interessiert, umso mehr, als sie gewöhnlich tagsüber - wenn die Sonne scheint - den höchsten Stromverbrauch hätten. "Es wird für Betriebe lukrativ", sagte Scharli. Denn einerseits verlangten kreditgebende Banken keine zusätzlichen Sicherheiten, wenn Unternehmen Geld für Fotovoltaik aufnehmen wollten. Andererseits rechne es sich auch ganz unmittelbar: Ein Gewerbebetrieb könne mit Fotovoltaik Strom für zehn Cent pro Kilowattstunde erzeugen, den er sonst für 15 oder 16 Cent kaufen müsse.

Geretsried ist nach Ansicht des EWO-Vorstandsvorsitzenden Josef Kellner ohnedies "ein Leuchtturm" der Bemühungen um eine Energiewende. So habe die Stadt eine Energiemanagerin - Roswitha Foißner -, sie unterhalte ein Solarkataster und habe zuletzt mit dem "Sonnenfrühstück" einen vorbildlichen Informationsaustausch unter Solaranlagenbesitzern begonnen. Andere Kommunen im Landkreis wollten das nun ebenfalls zu einer regelmäßigen Einrichtung machen.

Nach Auskunft der Stadt spart Geretsried mit aktuell 365 Fotovoltaik-Anlagen jährlich um die 4000 Tonnen Kohlendioxid ein. Von 98 Gigawattstunden jährlichem Stromverbrauch in der Stadt kämen derzeit sieben aus Fotovoltaik. Der Anteil des Gewerbes an diesem Verbrauch liege bei 52 Gigawattstunden.

Den zweiten und dritten Solarpreis der Energiewende-Stiftung erhalten Holzkirchen und Peiting.

www.solare-stadt.de/geretsried/Start

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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