Geretsried:Müll-Tarife "näher an der Realität"

AWU-Chef Reiner Späth verteidigt die Gebührenerhöhung

Die Gebühren für die Abfallentsorgung im Landkreis steigen, teils erheblich. Das bedeutet auch höhere Gewinne für die Kommunen, die 3,5 Prozent der Gebühreneinnahmen erhalten. 400 000 Euro mache das für das Abfallwirtschaftsunternehmen (AWU) derzeit aus, sagte Chef Reiner Späth in der Kreistagssitzung am Mittwoch - und rechtfertigte die Gebührenerhöhung mit steigenden Kosten und sinkenden Erlösen.

Nebeneinander liegende Häuser dürfen ihre Tonnen auch künftig gemeinsam nutzen. Die Biotonne wird mit 34,20 Euro Grundgebühr erheblich teurer sein als die Papiertonne, die nur sechs Euro kosten wird, mit Ausnahme des 1100-Liter-Containers, den es für 30 Euro geben wird. Späth zufolge soll das ein Anreiz für die Nutzer sein, sorgfältiger mit der braunen Tonne umzugehen. Die graue Tonne wird um bis zu elf Prozent günstiger, weil sich die Kosten verlagern. Wer also vorher 233,40 Euro für die graue 120-Liter-Tonne gezahlt hat, zahlt von Januar an nur noch 210 Euro.

Dafür kommen die Grundgebühren für die grüne und die braune Tonne dazu. Hat man also etwa zusätzlich eine braune 120-Liter-Tonne und eine grüne 240-Liter-Tonne im Müllhäuschen stehen, wird die Grundgebühr von 40,20 Euro aufgeschlagen, was unterm Strich eine Summe von 250,20 Euro ergibt, eine Gebührenerhöhung von 7,2 Prozent.

Wegen dieses neuen Systems sei viel Kritik an ihn herangetragen worden, sagte Späth. Doch die sei überwiegend diffus ausgefallen, etwa sei häufig kritisiert worden, dass etwas geändert werde, was "schon immer so gemacht" worden sei. Der neue Tarif sei nun "näher an der Realität".

Die nächste große Aufgabe könnte durch das neue Wertstoffgesetz auf den Landkreis zukommen. Das Bundesumweltministeriums will die Recyclingquote in die Höhe treiben, indem es künftig nicht nur Verpackungen, sondern auch etwa kaputte Pfannen oder Bobby Cars einsammelt. Die aber passen nicht in die Öffnungen der Wertstoffinseln, an denen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen derzeit recycelbare Verpackungen abgegeben werden. Es könne daher sein, dass sich der Landkreis bald ein neues System ausdenken müsse, sagte Späth.

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