Mit der SZ auf Tour: Aufschwung Geretsried:Mietspiegel für Geretsried

Mit der SZ auf Tour: Aufschwung Geretsried: Wie viele Wohnungen verträgt Geretsried? Welche Preise ertragen Mieter? Viel Diskussionsstoff für die erste Etappe der SZ-Tour.

Wie viele Wohnungen verträgt Geretsried? Welche Preise ertragen Mieter? Viel Diskussionsstoff für die erste Etappe der SZ-Tour.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Zur ersten Tour-Etappe der SZ im Norden des Landkreises wird der Ruf nach mehr Schutz der Bewohner laut

Von David Costanzo, Geretsried

Mit der SZ auf Tour: Wir wollen von dieser Woche an im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, was den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen bewegt. Mit dem Fahrrad besuchen wir in einer kleinen Serie Ziele, an denen sich der Landkreis verändert, die umstritten sind, über die diskutiert wird - und die SZ-Leser sind dazu herzlich eingeladen. Fahren Sie mit, reden Sie mit, stellen Sie Ihre Fragen.

Dass über das Ziel unsere erste Etappe am Dienstag von 10 Uhr an schon lange diskutiert wird, liegt auf der Hand: Geretsried wächst - das schafft Arbeitsplätze und Wohlstand, hat aber auch Schattenseiten wie mehr Verkehr und steigende Mieten. Die Stadtverwaltung hatte es vor der Sommerpause nicht für nötig befunden, den Fragebogen der Staatsregierung zur Mietpreisbremse überhaupt zurückzuschicken. Kein Bedarf, lautete die Devise. Bürgermeister Michael Müller (CSU) hatte die Entscheidung seiner Stadtverwaltung auch damit gerechtfertigt, dass Geretsried nicht die Voraussetzungen eines angespannten Mietmarkts besitze und dass die Preisbremse ohne Mietspiegel wirkungslos sei. Das hatte der Mieterbund moniert.

Jetzt schaltet sich auch der SPD-Landtagsabgeordnete und Miet-Experte Andreas Lotte ein. Er sagt: Die Stadt brauche beide Instrumente des Schutzes der Bewohner. "In Geretsried muss der Mietspiegel zwingend her", sagt Lotte. Durch die Nähe zu München stiegen die Preise, das könne jeder in den einschlägigen Internet-Portalen nachvollziehen. Der Mietspiegel könne auch die Geretsrieder schützen, weil er als amtliches Zahlenwerk die zulässigen Preise widerspiegle und darum auch von Eigentümerverband Haus+Grund akzeptiert werde. Um die Mieter nach Umzügen zu schützen, brauche es die Preisbremse: Hier habe Geretsried zwar tatsächlich knapp die Voraussetzungen des Freistaats nicht erfüllt - aber nur "haarscharf". Und: Die Staatsregierung habe etwa Ausnahmen zugelassen, wenn wie in Aschaffenburg der politische Wille vorhanden gewesen sei. Lotte sagt: "Wir werden nicht locker lassen, bis Geretsried die Mietpreisbremse hat." Viel Diskussionsstoff also für die erste Etappe im Nord-Landkreises.

Zusammen mit Bürgermeister Müller beginnt die Tour um 10 Uhr am Rathaus am Karl-Lederer-Platz. Auf der kurzen Strecke über Fasanenweg, Adalbert-Stifter-Straße und Sudetenstraße reden wir auch über die Stadtgestaltung, engere Wohnbebauung, zunehmenden Verkehr und den wirtschaftlichen Aufschwung. SZ-Leser, die mitradeln und mitreden möchten, können einfach dazustoßen - auch entlang der Strecke. Wir freuen uns.

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