Geretsried:Mehr Busse für die Schüler

Geretsrieder Jugendrat fordert bessere Verbindung nach Bad Tölz

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Hartnäckig forciert der Geretsrieder Jugendrat eine Verbesserung der Busverbindung nach Bad Tölz: Mit den überfüllten Bussen nach Unterrichtsschluss soll dann Schluss sein. Der Umweltausschuss des Kreistags beschäftigt sich am Montag, 15. Mai, mit dem Thema; vorab haben der Dritte Landrat Klaus Koch und die Kreisrätin Beate Paulerberg (beide Grüne) den Jugendrat in seiner Sitzung besucht. Ihre Botschaft: Verständnis für die Forderung gebe es zwar, doch die Entscheidung über die Verbesserung der Busverbindung sei immer noch eine politische.

Der Jugendratssprecher und Fachoberschüler Felix Leipold schilderte den Kreistagsvertretern die Situation aus Sicht der Schüler. Wenn etwa am Schulzentrum in Bad Tölz der Nachmittagsunterricht ende, müssten die 741 zwischen Nord- und Südlandkreis pendelnden Schüler mindestens eine halbe Stunde auf den Bus warten. Wenn der endlich komme, sei er aber in der Regel so voll, dass nicht alle jungen Fahrgäste hineinpassten. "Und wenn die dann nicht mitfahren dürfen, warten sie ewig", sagte Leipold. Morgens gebe es Verstärkerbusse hin zum Schulzentrum, nachmittags hingegen nicht.

Auch der Schnellbus von Bad Tölz nach Wolfratshausen sei nur ein kurzer Wagen und damit kein adäquater Ersatz. Dass der Bus nur sporadisch fahre, sei außerdem nicht nur Problem der Schüler. Auch Asylbewerber und Senioren, die das Landratsamt aufsuchten, müssten lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

"Ich kenne das Problem", sagte Paulerberg. "Das vergisst man sein ganzes Leben lang nicht." Koch sah das genau so: "Es besteht kein Zweifel, das Problem ist bekannt." Doch das bedeute nicht gleichzeitig, dass sich der Kreistagsausschuss dazu durchringen würde, das Geld in die Hand zu nehmen - mehrere zehntausend Euro würde eine neue Busverbindung kosten. Zum einen könnte es sein, dass die Investition keine politische Mehrheit findet. Zum anderen gebe es noch viele Fragen zu klären, etwa, welche Haltestellen der neue Bus anfahren würde, inwiefern ein Schnellbus eingesetzt werden könnte und ob sich die Linie in das Gesamtnetz einbinden ließe. Denn bislang gebe es keine Einzellinien, die nicht an irgendwelche weiterführenden Anschlüsse anknüpften.

Manche Schüler, die wie er schon volljährig seien, führen deshalb mit dem Auto, sagte Leipold. Inzwischen hätten sich Fahrgemeinschaften gebildet. Die Geretsrieder Stadträtin Heidi Dodenhöft, die den Jugendrat betreut, kritisierte diese Lösung: Die Schüler seien morgens und abends müde und sollten keine Verantwortung für sich und andere Leben im Straßenverkehr übernehmen müssen.

Leipold kündigte an, der Jugendrat wolle sich an die "nächsthöhere Instanz" wenden, wenn der Kreistag die Lage nicht von sich aus verbessern wolle. Auch eine Unterschriftenliste hätte sich rasch füllen lassen. "Aber wir wollen nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern auf Augenhöhe diskutieren."

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