Geretsried:Landkreis will sich an S 7 stark beteiligen

Von Wolfgang Schäl, Geretsried

Der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller und Landrat Josef Niedermaier sind sich einig, dass die Verlängerung der S 7 derzeit die wichtigste Infrastrukturmaßnahme für den Landkreis und die ganze Region ist. Dies bekräftigten beide am Donnerstag anlässlich der Bürgerversammlung. Beim jüngsten Runden Tisch sei endlich der Durchbruch gelungen, nachdem man zwischenzeitlich die Hoffnung, dass sich das Bundesverkehrsministerium und Bahn in der Frage der Finanzierung einigen würden, schon nahezu aufgegeben habe, sagte Niedermaier. Die jetzige Entwicklung sei vor allem dem Ministerpräsidenten zu verdanken. "Seehofer hat Wort gehalten", lobte auch Müller.

Dessen ungeachtet, ergänzte der Landrat, habe man es mit dem "Pferdefuß" zu tun, dass die beiden Städte Wolfratshausen und Geretsried sowie der Landkreis einen Teil der durch die jetzt präferierte Tunnellösung verursachten Mehrkosten in Höhe von 44 Millionen Euro mittragen müssen, nämlich einen "Restbetrag" von 17 Millionen Euro. Daran werde sich der Landkreis angemessen beteiligen, versprach Niedermaier, der diese Aussage überraschend präzisierte: "Wenn ich das sage, dann meine ich: von der Hälfte an aufwärts" - eine Aussage, die im Ratsstubensaal mit Applaus zur Kenntnis genommen wurde. Das Angebot, das jetzt auf dem Tisch liege, dürfe man einfach nicht ausschlagen, so Niedermaier. Auch der Landkreis werde ja in jeder Weise von der S 7-Verlängerung profitieren - "die Gemeinden im Münchner Umland mit der größten Steuerkraft sitzen alle an den S-Bahn-Ästen". Das sieht auch Müller so: Die S 7 habe oberste Priorität. Er fordere deshalb alle Beteiligten auf, jetzt nicht "wie in einem orientalischen Basar" zu schachern. Ein Gespräch mit den Wolfratshauser Stadträten sei am 19. Mai geplant. Mit der Inbetriebnahme des 123 Millionen Euro teueren Vorhabens rechnet Müller 2025.

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