Der Isura-Madrigal-Chor (IMC) feiert heuer 30-jähriges Bestehen - und wollte dazu "kein Fest mit Würstl und Grill" veranstalten, wie Pressesprecherin Bettina Geue-Decker sagt. "Wir sind ein Chor: Wir machen Musik." Und zwar ein großes weltliches A-Capella-Konzert mit romantischen und nicht allzu oft gehörten Chorbearbeitungen. Der künstlerische Leiter des IMC, Johannes Buxbaum, hat dafür Kompositionen von Gustav Mahler, Johannes Brahms und Richard Strauss ausgewählt.
Im Mittelpunkt des Festkonzerts am Samstag, 2. Juli, in der Loisachhalle Wolfratshausen steht ein ungewöhnliches Werk: eine Bearbeitung von Mahlers Rückert-Lied "Ich bin der Welt abhanden gekommen" für 16-stimmigen Chor. Das sei schon eine Herausforderung, sagt Buxbaum: "Da ist jeder Einzelne im Chor gefordert, seine Stimme zu können." Von Mahler werden auch "Urlicht" (aus der 2. Symphonie) für achtstimmigen Chor und "Scheiden und meiden" für zwei fünfstimmige Chöre aufgeführt. Auf dem Programm stehen außerdem die "Vier Gesänge für Frauenchor, Harfe und zwei Hörner" von Brahms und das Werk, das dem ganzen Abend den Titel gegeben hat: "Traumlicht" (ebenfalls nach einem Gedicht von Friedrich Rückert) für Männerchor von Strauss.
Der Isura-Madrigal-Chor hat sich für diesen besonderen Tag Verstärkung geholt: Zehn Gastsänger aus dem Umland, von Egling bis Mittenwald, ergänzen die 45 Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 81 Jahren. Für das große Konzert probt der IMC zusätzlich zu den regelmäßigen Terminen, die einmal pro Woche sind, an zwei Samstagen und war im Februar für ein ganzes Wochenende auswärts.
Zum Jubiläumsprogramm zählt der Chor auch die Konzertreise, die er im Mai unternommen hat. Nachdem sich solche Ausflüge mit Auftritten an anderen Orten bisher in Deutschland abspielten - der künstlerische Leiter nennt Eichstätt, Bamberg und Görlitz -, war der IMC erstmals in London, und zwar auf Einladung eines früheren Studienkollegen Buxbaums. Die Sängerinnen und Sänger gaben Konzerte in der Southwark Cathedral und in der St Mary's Church in Wimbledon.
In London hat der Isura-Madrigal-Chor aber nicht nur gesungen, sondern er hat auch die Stadt erkundet und ein kulturelles Highlight erlebt: Shakespeares "Sommernachtstraum" im Globe Theater, dem berühmten elisabethanischen Haus an der Themse. "Vor allem aber gab es viele herzliche Begegnungen mit unserem Gastgeberchor", berichtet Geue-Decker. "Abendliche Besuche im Pub mit fröhlichen Bierproben ließen Beziehungen entstehen, so dass das Abschiednehmen allen schwer fiel." Lange müssen die Chöre aber nicht aufeinander warten. Der Gegenbesuch der Wimbledoner steht bereits fest: von 29. Juli bis 1. August mit einem Auftritt in der Dießener Münsterkirche und einem in der Petruskirche in Geretsried (30. Juli).
Bliebe noch zu erwähnen, dass der IMC auch schon für Dezember einen Plan hat: Dann gibt der Chor in der Kirche Maria Hilf in Geretsried das Weihnachtsoratorium von Bach. Aber das hat noch Zeit, und zuerst muss nun das 30-Jährige gefeiert werden.
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