Geretsried:Hallenbad-Planung verzögert sich

Ein unterlegenes Architekturbüro wirft der Stadt Fehler bei der Ausschreibung vor - und bringt so die Planungen für das interkommunale Hallenbad ins Stocken.

Isabel Meixner

Die Planungen für das gemeinsame Hallenbad im Nordlandkreis sind ins Stocken gekommen. Die für Ende März angekündigten Konzeptstudie verzögert sich, nachdem ein unterlegenes Architekturbüro der Geretsrieder Stadtverwaltung Fehler bei der öffentlichen Ausschreibung für die Hallenbad-Neubau vorgeworfen hatte.

Bis 30. April prüft nun die Vergabekammer Südbayern der Regierung von Oberbayern, ob der Einspruch gerechtfertigt ist. Solange könne man keinen Fachplanungsarchitekten beauftragen und die Planungen für das gemeinsame Hallenbad nicht vorantreiben, sagt Stadtarchitekt Christian Müller: "Das geht erst, wenn das Architektenteam komplett ist. Wir sind momentan gehemmt."

Geretsrieds Bürgermeisterin Cornelia Irmer (parteifrei) nannte den Einspruch "extrem ärgerlich, zumal er in meinen Augen unbegründet ist". Derzeit könne die Stadt nur abwarten, wie die Vergabekammer entscheidet. Dass es zum "worst case" - einer Neuausschreibung - kommt, glaubt Irmer nicht. Das neue Hallenbad mit fünf Bahnen, einem Kinderbecken und einem Bewegungsbad möchte Geretsried auch ohne finanzielles Zutun der Nachbargemeinden südöstlich der Mittelschule an der Adalbert-Stifter-Schule für sechs Millionen Euro errichten. Es soll im Herbst 2014 in Betrieb gehen und das derzeitige, sanierungsbedürftige Bad in der Jahnstraße ersetzen.

Königsdorf, Eurasburg, Münsing, Egling und Dietramszell hatten eine Kostenbeteiligung in Aussicht gestellt und im "Arbeitskreis Hallenbad" dafür gestimmt, im Rahmen der Geretsrieder Planungen ein Gutachten erstellen zu lassen. Damit sollen die genauen Kosten taxiert und Vorschläge für ihre Aufteilung unter den Gemeinden erteilt werden.

Die Kosten für die zusätzlichen Berechnungen, die für ein gemeinsames Bad notwendig sind, teilen sich laut Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) die oben genannten Kommunen und der Landkreis. Die Stadt Wolfratshausen hatte eine Beteiligung mit Blick auf das Schwimmbecken in Weidach schon im Vorfeld der Arbeitskreis-Sitzung abgelehnt, ebenso die Gemeinde Icking.

Die Geretsrieder CSU hatte sich zuletzt verärgert darüber gezeigt, dass die Stadt immer wieder viel Geld in die Sanierung des 40 Jahre alten Bads stecken muss. In den vergangenen zwei Jahren waren es 185 000 Euro für die Technik. Die Christsozialen befürchten, dass sich mit der Beteiligung der Nachbargemeinden der Bau des Hallenbads weiter verzögert; sie stellen das interkommunale Hallenbad in Frage.

Landrat Niedermaier betonte aber, die Zeitverzögerung liege nicht an der Beteiligung der Nachbarkommunen, sondern allein an dem Einspruch der Architekten. Was mit dem Projekt passieren solle, könne erst entschieden werden, wenn die Studie vorliege. "Wir hoffen, dass es so schnell wie möglich weitergeht", sagt Niedermaier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: