Geretsried:Endlich genug Kita-Plätze

Geretsried: Platz für die Kleinen: Die Kita am Künnekeweg ist eine von drei neuen Einrichtungen in Geretsried.

Platz für die Kleinen: Die Kita am Künnekeweg ist eine von drei neuen Einrichtungen in Geretsried.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Stadt hat die Krise in der Kinderbetreuung überwunden, sucht aber weiter dringend nach Personal.

Von Felicitas Amler

Die Krise ist überwunden: Geretsried verfügt wieder über genügend Plätze in Kindertagesstätten. Bei den 15 Einrichtungen kirchlicher und privater Träger können insgesamt 1267 Kinder betreut werden. Mit diesem Fortschritt, den er am Dienstag im Sozialausschuss des Stadtrats bekannt gab, hat Bürgermeister Michael Müller (CSU) auch seine erste große Sorge im Amt überwunden. Als Müller im Mai 2014 ins Rathaus gewählt war, sah er sich damit konfrontiert, dass in der Stadt ein eklatanter Mangel an Kinderbetreuung herrschte. Zählte man die Wartenden bei Krippen, Kindergärten und Horten zusammen, so fehlten damals 177 Plätze. Nun stellte er fest, die Stadt habe "viel Energie reingesteckt", die Situation zu verbessern. "Wir stehen momentan sehr gut da."

In der Zwischenzeit sind drei neue Einrichtungen in Betrieb: der alternative Temenos-Kindergarten in Gelting, eine von der Stadt gebaute und vom Kinderland Weyarn getragene Tagesstätte am Künnekeweg und der Champini-Sportkindergarten an der Jeschkenstraße. Die Stadt betreibt keine der 15 Kindertagesstätten selbst, gibt aber für alle zusammen jährlich rund fünf Millionen Euro Zuschüsse.

Die aktuelle Warteliste teilt sich in Anfragen und in tatsächlich unterzubringende Kinder auf, da die Verpflichtung nur für Einheimische besteht. Demnach gibt es für Krippen noch fünf Suchende (mit auswärtigen sind es 16), für Kindergärten zwölf (25) und für Hortplätze fünf (sechs).

Kopfzerbrechen bereitet den Trägern der Kindertagesstätten und den Verantwortlichen in der Stadt der Mangel an qualifiziertem Personal. Werner Rampfel, Leiter des Fachbereichs Familie, Kultur und Sport im Rathaus, erklärte, vor allem deswegen könnten die Angebotskapazitäten nicht ausgeschöpft werden. So fielen eine ansonsten mögliche Kindergartengruppe mit 25 Plätzen und vier Krippengruppen mit je zwölf Plätzen aus.

Auf die Frage von Sabine Lorenz (CSU), wie es mit Flüchtlingskindern in der Kinderbetreuung aussehe, erwiderte Rampfel, es gebe sehr wenige und diese würden genauso behandelt wie die einheimischen. Der Bürgermeister nutzte dies zu einer sehr betont vorgetragenen Bemerkung, dass Geretsried keinerlei Problem mit Asylsuchenden habe. Die Stadt habe sich eben rechtzeitig und ausreichend auf alles vorbereitet. Ähnlich äußerte sich Jugendreferentin Heidi Dodenhöft (FW). Sie ist Konrektorin an der Karl-Lederer-Schule und sagte, an den Grundschulen gebe es für Flüchtlingskinder Sprachkurse, die aber auch zuvor schon für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen nötig gewesen seien. Dodenhöft wies aber darauf hin, dass der Hort-Bedarf steigen werde und dass Geretsried irgendwann gebundene Ganztagsschulen brauchen werde.

Einen anderen Bedarf sieht Wolfgang Werner (SPD): "Die Einrichtungen müssten noch flexibler auf die Berufswelt reagieren", meinte er und forderte auf lange Sicht längere Öffnungszeiten der Kindertagesstätten. Rampfel erklärte, es gebe zwei Träger, die zugesichert hätten, eine Gruppe bis 20 Uhr anzubieten, sobald es dafür ausreichenden Bedarf gebe. Derzeit seien es aber nur Einzelfälle.

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