Wolfratshausen:Was der neue Pächter für den Edeka in Waldram plant

Wolfratshausen: Einzelhändler Klaus Heininger hat in Geretsried seinen eigenen Markt gegründet. Jetzt übernimmt er als Betreiber das Geschäft in Waldram.

Einzelhändler Klaus Heininger hat in Geretsried seinen eigenen Markt gegründet. Jetzt übernimmt er als Betreiber das Geschäft in Waldram.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Der Geretsrieder Klaus Heininger rettet den einzigen Supermarkt in dem 4000-Einwohner-Stadtteil. Er will einiges verbessern.

Von Felicitas Amler

Klaus Heininger ist sicher, dass da was geht: Waldram habe etwa 4000 Einwohner, gerade würden neue Wohnungen für 200 Menschen bezugsfertig, da müsse ein Supermarkt doch laufen, meint er. Heininger, der seit mehr als 30 Jahren im Einzelhandel arbeitet und einen 1400 Quadratmeter großen Edeka-Markt in Geretsried betreibt, übernimmt zum 1. Juni den Edeka-Laden an der Faulhaberstraße im Wolfratshauser Stadtteil Waldram. Die Kunden sollen bald merken, dass dort ein frischer Wind weht. Heininger will wieder eine Frischfleischtheke einrichten, den seiner Ansicht nach zu engen und zu dunklen Eingangsbereich umgestalten und die Struktur des Ladens umkrempeln: "Es wird mit Sicherheit besser." Bis Ende des Jahres möchte er eine Tendenz nach oben sehen.

Lange Zeit mussten die Waldramer befürchten, den einzigen Vollversorger in ihrem eher abgeschlossenen Stadtteil zu verlieren. Denn der 800 Quadratmeter große Edeka-Markt hat sich unter seinem Betreiber Hans-Joachim Freywald nicht gerechnet. Freywald erklärte, Waldram sei jahrelang nur durch seine beiden anderen Läden in Kochel und Benediktbeuern mitgetragen worden. Er kündigte die Schließung an, ein Nachfolger war nicht in Sicht. Daraufhin setzte sich der Wolfratshauser Wirtschaftsreferent Helmut Forster dafür ein, dass der Standort Waldram gerettet wird.

Forster sei aber keineswegs der einzige gewesen, der ihn angesprochen habe, berichtet Heininger. Von seinem Geretsrieder Markt aus habe er bereits Kunden in Waldram beliefert, die hätten ihn gefragt, ob er nicht dort einsteigen könnte. Das tut er nun mit einem auf drei Jahre befristeten Vertrag. Anders als in seinem eigenen großen Geschäft in Geretsried, das er vor neun Jahren eröffnet hat, ist er in Waldram nicht Untermieter von Edeka, sondern Untermieter von Freywald, der dort weiter Untermieter von Edeka bleibt. Das Personal, eine Vollzeitkraft, drei Teilzeitmitarbeiter und drei Aushilfen, übernimmt er. Marktleiter in Waldram wird Christian Schulze. Aber auch der Chef wird häufig da sein.

In Geretsried ist Heininger jeden Morgen um halb fünf im Laden, um alles für die Öffnung um acht Uhr vorzubereiten. Sein eigener Bereich ist die Frischeabteilung - das Aushängeschild jedes guten Supermarkts. Sie muss gut gepflegt werden. Ansonsten, so erfährt man von dem erfahrenen Einzelhändler, sei ein Markt nach dem Prinzip Frühstück, Mittag-, Abendessen gegliedert.

Das eigene Geschäft in Geretsried war Heiningers lang gehegter Berufswunsch. Er hat zuvor an vielen Orten, von Starnberg bis zur Münchner Theresienhöhe, als Marktleiter gearbeitet. Die Existenzgründung sei in den ersten beiden Jahren durchaus schwer gewesen, berichtet er, "aber seitdem geht es bergauf". Etwa zehn Stunden sei er jeden Tag im Job. Ob da die Familie, Ehefrau und zwei Söhne im Alter von sieben und zehn Jahren, nicht zu kurz kommen? Nein, sagt Heininger lächelnd. Er sei zufrieden.

Die erste Aktion, mit der er die Waldramer Kunden anlocken möchte, ist sein Steckerlfisch - der sei bei den Geretsrieder Kunden berühmt. Allerdings wird es ihn dort nicht mehr alle 14 Tage geben, weil Heininger auch damit zwischen Waldram und Geretsried pendeln will.

Am Freitag, 6. Mai, stellt sich Klaus Heininger den Waldramern vor, 20 Uhr, Gasthaus Zur Post

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