Geretsried:Einbrecher rauben Juweliergeschäft aus

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Einbrecher räumten gezielt Teile des Juweliergeschäfts am Neuen Platz leer - und zwar nicht still und leise, sondern mit rabiater Schnelligkeit. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Diebe erbeuten in Geretsried Schmuck und Uhren im Wert von mehreren Zehntausend Euro - mit brachialer Gewalt und in Windeseile.

Von Claudia Koestler, E. Winterhalter, Geretsried

Bei einem Blitzeinbruch in ein Juweliergeschäft am Geretsrieder Neuen Platz haben unbekannte Täter in der Nacht zum Freitag Schmuckstücke im Wert von mehreren Zehntausend Euro erbeutet. Die Kriminalpolizei Weilheim ermittelt und sucht Zeugen.

Die Einbrecher schlugen gegen 2.45 Uhr zu, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilt. Den Beamten zufolge wendeten die Räuber eine äußerst brachiale Methode an: Mit Gewalt, womöglich mithilfe einer Brechstange oder einem vergleichbaren Gerät, hatten sie sich über die Eingangstür Zutritt verschafft und räumten binnen weniger Minuten Teile der Vitrinen aus. "Die Täter hatten bei dem Einbruch absolut den Zeitfaktor im Blick, und nicht, leise zu agieren", sagte Andreas Guske, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Freitag. Das Juweliergeschäft sei mit einem Überwachungssystem gesichert. Dass der Alarm auch auslöste, habe die Täter allerdings nicht abgeschreckt. Obwohl die Polizei in wenigen Minuten am Einsatzort war, waren die Diebe bereits mit der Beute verschwunden. Laut Guske hatten sie vor allem die Vitrinen mit den hochpreisigen Uhren und Schmuckstücken ausgeräumt. Neben dem Wert der Ware dürfte laut Polizei auch der entstandene Sachschaden im fünfstelligen Bereich liegen.

Durch den Lärm, den die rabiaten Täter machten, seien Anwohner aufmerksam geworden, erklärte Guske weiter. Sie hätten gehört, wie sich mindestens zwei Männer in einer fremden Sprache unterhielten. Welche Sprache es war, konnte der Polizeisprecher am Freitag nicht näher benennen. Anwohner berichteten zudem, dass mindestens ein Zeuge den Überfall beobachtet und die Täter mit lautem Rufen gestört habe. Die Polizei geht davon aus, dass die Diebe mit einem Auto geflohen sind.

Am Tag danach war das Großaufgebot an Polizei am Neuen Platz mittags wieder abgerückt. Das betroffene Geschäft blieb allerdings geschlossen. Zersplittertes Glas an der Tür, teilweise leer geräumte Auslagen und ein Hinweisschild an die Kunden zeugten noch von dem Einbruch. Für den Juwelier, der seit 1964 in Geretsried hochwertige Uhren- und Schmuckstücke anbietet, war es nicht der erste der Raub: Bereits 1988 war schon einmal in dem Ladengeschäft eingebrochen worden. Damals entstand ein Schaden von rund 300 000 D-Mark. Dass Diebe inzwischen mehr und mehr auf Schnelligkeit setzen, hatte in Geretsried jüngst immer wieder Schlagzeilen verursacht: 2015 etwa stiegen innerhalb eines Monats gleich zweimal Diebe in den Isartaler Elektromarkt ein. Die erste Tat, bei der drei Vermummte den Eingang mit einem Auto aufgerammt und dieses später in Brand gesteckt hatten, ähnelte zudem einem Blitzeinbruch in Landshut zwei Wochen später. "Man kann durchaus sagen, dass Schnelligkeit eine Taktik geworden ist, und sich manche Täter darauf spezialisieren", erklärte Guske.

Die Polizei hofft nun, durch weitere Zeugenhinweise den Geretsrieder Juwelendieben auf die Spur zu kommen. Möglicherweise haben die Einbrecher das Geschäft vorher ausgespäht. Wer verdächtige Fahrzeuge oder Personen im Bereich um den Neuen Platz wahrgenommen hat, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Weilheim unter Telefon 0881/640-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

© SZ vom 19.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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