Geretsried:Einbrecher rammen Elektromarkt mit Auto auf

Blitzeinbruch - Geretsried

Das beschädigte Tor vor dem Elektromarkt in Geretsried.

(Foto: Polizei)

Blitz-Einbruch in Geretsried: Unbekannte erbeuten in der Nacht Smartphones und Tablets für mehrere Tausend Euro. Danach setzen sie den Wagen in Brand und flüchten.

Spektakulärer Blitzeinbruch: Bislang unbekannte Täter haben am Donnerstagmorgen um 3.25 Uhr mit einem Auto die Eingangstür des Isartaler Elektromarkts im Geretsrieder Norden aufgerammt, innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Tablet-Computer und Smartphones zusammengerafft und sich damit aus dem Staub gemacht. Nicht einmal zehn Minuten später steckten sie das Auto auf dem Parkplatz des Lidl-Markts in Wolfratshausen in Brand und flüchteten mit einem dort bereitstehenden hellen Wagen mit Wolfratshauser Kennzeichen Richtung Sauerlach. Die Polizei kann das Geschehen in Geretsried mit Aufnahmen der Überwachungskameras rekonstruieren, in Wolfratshausen beobachteten Zeugen den Wagenwechsel. Wer die Täter sind, ist jedoch noch unklar.

Die Kriminalpolizei geht nach Angaben des Rosenheimer Präsidiums von einer präzise geplanten Tat aus. Die Bande war mindestens zu dritt. Der Fahrer setzte einen vermutlich gestohlenen silbernen Ford Escort mit niedersächsischem Kennzeichen mehrmals rückwärts gegen die gläserne Eingangstür des Elektromarkts, bis das dahinter heruntergelassene Rolltor über dem Boden einen Spalt freigab. Zwei Männer schlüpften ins Innere und zertrümmerten in aller Eile zwei Vitrinen mit teuren Tablets und Smartphones; für die übrigen Elektroartikel zeigten sie offenbar keine Interesse. Zu dritt machten sich die Einbrecher nach Wolfratshausen davon. Ob dort am Fluchtfahrzeug womöglich noch ein Komplize wartete, weiß die Polizei nach eigenen Angaben nicht. Einige Zeugen, die dort kurz nach halb vier Uhr morgens rauchend beisammen standen, beobachteten, wie der Escort plötzlich in Flammen aufging und mehrere Männer mit dem anderen Auto offenbar über die Schießstättstraße davonfuhren. Angesichts dieser Umstände und der blitzschnellen Ausführung zeigt sich die Kriminalpolizei überzeugt, dass die Täter auch damit rechneten, bei dem Einbruch gefilmt zu werden und einen Alarm auszulösen.

Als die Mitarbeiter des Elektromarkts am Vormittag zur Arbeit erschienen, waren vielen nach eigenen Angaben erst einmal geschockt über den nächtlichen Einbruch. Gegen Mittag waren davon nur noch Reifenspuren vor der Tür und ein leerer Metallrahmen und zersplitterte Schieben zu sehen. In einem Müllcontainer mischten doppelwandiges Sicherheitsglas, das nur noch von großen bunten Werbeaufklebern zusammengehalten wurde, mit den roten und gelben splittern eines Rücklichts und eines Blinkers. In Wolfratshausen hatte die Feuerwehr Bindemittel gegen auslaufendes Öl eingesetzt, das sich auf dem Parkplatz mit verkohlten Krümeln mischte. Löschen konnte sie das Feuer, das nach Polizeiangaben offenbar auch mit Benzin oder eine ähnlichen Brandbeschleuniger genährt worden war, nicht mehr. Die Supermarkt-Kunden unbeeindruckt auf den Spuren der Nacht.

Das ausgebrannte Auto hatte die Polizei für weitere Untersuchungen abtransportieren lassen. Nach ihren Angaben hatte es ein Kennzeichen des Landkreises Rotenburg an der Wümme, das mit "ROW" beginnt. Das Fluchtfahrzeug hingegen trug Zeugenaussagen zufolge ein heimisches "WOR"-Kennzeichen. Die Polizei bittet weitere Zeugen, denen eines der beiden Autos vor oder nach der Tat aufgefallen ist, sich bei ihr zu melden. Gleiches gilt für alle weitere Beobachtungen, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten.

Der Isartaler Elektromarkt ist nicht zum ersten Mal Ziel eines Einbruchs geworden. Allerdings sind auch schon Täter gefasst worden, die durch die Aufzeichnungen der Kameras überführt werden konnten.

Der Verkauf ging in dem Markt am Donnerstag nach wenigen Stunden nahezu reibungslos weiter. Die Vitrine mit den teuren Samsung-Smartphones hatte keine Scheiben mehr, der Gang mit den hochpreisigen Apple-Tablets war mit einem blauen Band abgesperrt, dahinter saugten Mitarbeiter die Glassplitter zusammen und stapelten die Packungen, welche die Einbrecher zurückgelassen hatten.

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