Geretsried:Der Traum von Geretsried

Geretsried: Einer ihrer ersten Termine führte die Gruppe aus Argentinien ins Geretsrieder Stadtmuseum.

Einer ihrer ersten Termine führte die Gruppe aus Argentinien ins Geretsrieder Stadtmuseum.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Gustavo Gomez holt eine 26-köpfige Künstlergruppe aus Argentinien in die Stadt

Von Niklas Gramann, Geretsried

Für Gustavo Gomez ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Seit Mittwoch ist eine Gruppe von 26 Argentiniern zwischen 15 und 65 Jahren in Geretsried zu gast. Gomez ist ebenfalls Argentinier, er lebt seit langem in der Stadt. Er hat den Aufenthalt seiner Landsleute mitorganisiert und sagt: "Ich wollte die Gruppe schon seit 2007 hier her holen. Dieses Jahr hat es sich dann endlich ergeben." Die Besucher bilden die Künstlergruppe "Raices Nuevas". Bei ihrem ersten Deutschlandbesuch machen die Tänzer und Musiker für vier Tage in Geretsried Station. Hier sind sie in Gastfamilien untergebracht, um so näheren Kontakt zu den Bürgern und der deutschen Kultur zu bekommen, sagt Gomez.

Wie er berichtet, sind die Besucher auf sechs Familien aufgeteilt und verbringen so einen Teil des Tages bei Einheimischen. Eine von ihnen ist Ingrid Pointer. Sie hat zusammen mit ihrem Mann zwei argentinische Schwestern bei sich aufgenommen. Sie habe früher schon aufgrund ihrer drei Kinder Austauschpartner beherbergt, sagt sie. Und seit drei Jahren lerne sie Spanisch: "Jetzt hat sich die Möglichkeit geboten mein Erlerntes einmal zu testen", sagt sie, "Ich bin überrascht, wie gut es funktioniert." Gestern sei sie mit ihren beiden Gästen schon in Bad Tölz gewesen und habe ihnen die Innenstadt gezeigt. Darüber hinaus habe sie für die Mädchen Spätzle gekocht, das sei sehr interessant für die Argentinierinnen gewesen. "Dieser Austausch von Kultur und Sprache bringt uns allen etwas", sagt sie. Jeder habe etwas davon. Auch Erika Schmutzler hat zwei der Künstler aufgenommen: Luciano und Guillermo Petrocelli. Luciano und sein Vater sind Tänzer und Musiker bei den "Raices Nuevas". "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, sagt der 18-Jährige. Seine Großeltern seien zum Teil aus Deutschland, und es sei sehr schön für ihn, zu sehen, wie Deutschland wirklich ist." Gastmutter Schmutzler erklärt, wie sie sich mit ihren Gästen verständigt: "Wir benutzen dafür ein Wörterbuch, und sonst geht alles mit Händen, Füßen und ein bisschen Englisch." Die Kommunikation mit Luciano und Guillermo klappe dennoch sehr gut, denn die beiden seien sehr aufgeschlossen. Neu kennengelernt habe sie durch sie den Mate Tee. Auch Gomez selbst unternimmt viel mit den Besuchern aus seinem Heimatland: "Es ist wichtig, die Zeit in der sie hier sind zu nutzen, um einen Kulturaustausch zu fördern." Zu diesem Zweck erwartet die Argentinier ein straffes Kulturprogramm. Am Donnerstag haben die Gäste das Geretsrieder Museum besucht und ist anschließend nach München gefahren, um die Stadt zu besichtigen. An diesem Freitag laufen die Argentinier in ihrer traditionellen Tracht vom Rathaus aus durch Geretsried, um für ihr Konzert am Abend zu werben. Nach einem bayerischen Frühshoppen kehren sie in die Ratsstuben zurück, um dort für die anstehende Vorstellung zu proben.

Die ersten Gäste für den geplanten Folklore-Workshop werden gegen 18 Uhr erwartet, bevor die eigentliche Show der "Raices Nuevas" um 19.30 Uhr ebenfalls in den Ratsstuben beginnt. Eine sogenannte "Milonga" bildet den Abschluss des Abends - dabei tanzen alle zusammen.

In Zusammenarbeit mit Gustavo und seiner Frau Gabriele Gomez wird aus der Show der "Raices Nuevas" ein ganzer Abend im Zeichen Argentiniens: die "Gran Fiesta Argentina". Der Eintritt kostet 15, ermäßigt acht Euro; Kinder unter zwölf Jahren können die Veranstaltung kostenlos besuchen.

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