Viele Jugendliche wissen nach dem Schulabschluss nicht, wohin der berufliche Weg führen soll. Die Stadt Geretsried will hier einen Beitrag leisten und veranstaltet daher, in Kooperation mit der Industriegemeinschaft Geretsried (IGG), auch heuer wieder den Ausbildungstag "Berufswelt hautnah". Der Projekttag findet am Dienstag, 16. Juli, statt.
Aufgrund der positiven Rückmeldung der teilnehmenden Schulen und Betriebe sei klar gewesen, dass dieser Projekttag auch 2015 wieder stattfinden müsse, sagte Bürgermeister Michael Müller beim Pressetermin. Schließlich sei Geretsried nicht nur eine Schulstadt, sondern mit zahlreichen Unternehmen auch eine Ausbildungsstadt. Um junge Talente zu fördern und in der Umgebung zu halten, sei es wichtig, ihnen für ihre berufliche Zukunft die Möglichkeiten vor Ort aufzuzeigen.
Im vergangen Jahr haben mehr als 400 Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen sowie 28 Betriebe wie der Schaumstoffhersteller Pana oder die Oberland-Werkstätten am Ausbildungstag teilgenommen. Zwei Tage lang konnten sich die Besucher Einblick in den Arbeitsalltag zweier unterschiedlicher Betriebe ihrer Wahl verschaffen.
Wie im vergangenen Jahr machen heuer Schüler des Gymnasiums, der Realschule, der Mittelschule und der Franz-Marc-Schule Geretsried sowie der Montessori-Schule Dietramszell mit. Im Gegensatz zu 2014 wird sich dieses Jahr auch die Mittelschule Königsdorf am Ausbildungstag beteiligen, die Waldorf-Schule Wolfratshausen wird nicht mehr dabei sein. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands sei es das Interesse von Unternehmen, sich erneut während des Ausbildungstags zu präsentieren, groß, erklärte IGG-Sprecher Jochen. Der Ausbildungstag sei nicht nur eine Möglichkeit, die Schulen stärker mit der örtlichen Wirtschaft zu vernetzen, sondern für Unternehmen auch die Chance, als ortsansässiger Ausbilder wahrgenommen zu werden, berichtete Pelz.
Auch wenn der Projekttag nicht immer in einer direkten Bewerbung endet, weil die Teilnehmer nicht aus den Abschlussklassen der jeweiligen Schulen stammen, konnten bereits Ausbildungsplätze als Folge der Veranstaltung vermittelt werden. "Zwei der jährlich fünf zu besetzenden Ausbildungsplätze als Altenpfleger konnten wir an Teilnehmerinnen vergeben, die letztes Jahr während des Projekttags bei uns waren", sagte Alexander Streb, der das Seniorendomizil Haus Elisabeth in Geretsried leitet.
Annette Hilpert, Wirtschaftsförderin der Stadt Geretsried, sagt, die Teilnehmer könnten eine Art "Mini-Praktikum" absolvieren.
(Foto: Pöstges)Als Gegenpol zu zahlreichen Berufsmessen, auf denen sich die Interessenten eher theoretisch über die Berufsbilder informieren können, diene der Geretsrieder Ausbildungstag dazu, den Teilnehmern einen praktischen Einblick in die Unternehmen und Betriebe zu vermitteln. Die Schüler würden authentisch in den Betrieb eingebunden und erlebten die zwei Tage als eine Art "Mini-Praktikum", bei dem sie sich ein Bild von der Stimmung und Arbeitsweise im Unternehmen machen konnten, erklärt Annette Hilpert, die für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus der Stadt Geretsried zuständig ist.
Im Isar-Kaufhaus Geretsried konnten die Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahr alle wichtigen Prozesse, von der Warenannahme und dem Warenaufbau über Verkaufsgespräche bis hin zum Einkauf der Ware kennenlernen. Praktische Tätigkeiten und der direkte Kontakt zu den Azubis der Betriebe hätten bei den Jugendlichen Begeisterung hervorgerufen, erklärten die Vertreter der beteiligten Unternehmen übereinstimmend. "Wenn Schulen, Verwaltung und Wirtschaft alle an einem Strang ziehen, kann es gelingen, unsere Stadt als Leuchtturm der Bildung und der Ausbildung zu gestalten", sagte Bürgermeister Müller.
Unternehmen, die am Zweiten Geretsrieder Ausbildungstag am Dienstag, 16. Juli, teilnehmen wollen, können sich noch bis Mittwoch, 18. März, bei der Geretsrieder Wirtschaftsförderin Annette Hilpert anmelden, Telefon 08171/629868, oder sich an die Industriegemeinschaft Geretsried IGG wenden, www.industriegemeinschaft.de