Geretsried:Beratung für Migranten

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Anette Lang, Katherine Schreyer-Keil (v.li.) und Asim Aydin (r.) sind Migrationsberater, Uwe Sonntag ist Prokurist bei der Arbeiterwohlfahrt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Integrationskurse, Ausbildung, Wohnungssuche: Die Arbeiterwohlfahrt bietet Hilfe an

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) unterhält in Geretsried eine Migrationsberatung. Sie sei "ein erfahrener Partner" der Stadt, wenn es um Integration gehe: Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Montag vier AWO-Vertreter, die im Rathaus ihre Arbeit vorstellten. Müller versprach vorab, die Stadt werde die AWO-Migrationsberatung weiterhin finanziell unterstützen - wenn nötig, auch stärker als bisher. Heuer hatte der Stadtrat 4200 Euro für die Sprachförderung an der Mittelschule bewilligt.

Die Sozialpädagoginnen Anette Lang und Katherine Schreyer-Keil und der türkischstämmige Sozialberater Asim Aydin betreuen das Geretsrieder Büro der AWO-Migrationsberatung, das zusammen mit einem zweiten Büro in Bad Tölz für den ganzen Landkreis zuständig ist. Nach Geretsried kämen auch rat- und hilfesuchende Migranten aus Wolfratshausen oder den umliegenden Gemeinden, sagte Lang. Die Hälfte seien EU-Bürger, etwa aus Rumänien, Bulgarien und Italien, der Rest seien "Drittstaatsangehörige" und - allerdings in deutlich abnehmender Anzahl - Spätaussiedler.

Die Migrationsberatung vermittelt Klienten in Integrationskurse, berät sie über Handwerksausbildung oder Studium und das Aufenthaltsrecht. Ein sehr großes Thema sei die Wohnungssuche, sagte Lang und würdigte die von Bürgermeister Müller angekündigten Pläne für bezahlbare Wohnungen. Schreyer-Keil und Aydin sind in der Jugendberatung tätig. Auch da gehe es um Sprachförderung, Aus- und Weiterbildung, sagten sie. Es gibt ein eigenes Training zum Qualifizierenden Schulabschluss in der Adalbert-Stifter-Schule und eine Kursreihe "Mach dich schlau" in der Karl-Lederer-Schule. Aydin sagte, junge Migranteneltern, vor allen muslimische, hätten häufig Probleme mit der Kindererziehung in der fremden Kultur. Für sie gebe es das Programm "Starke Eltern - starke Kinder".

Alles in allem, sagte Lang, sei vieles in der Integrationsarbeit eine Geldsache, egal ob es um Wohnungen oder ein Studium gehe. Und: "Man braucht einen langen Atem." AWO-Prokurist Uwe Sonntag hob hervor, dass es immer leichter sei, wenn die Kommune kooperiere: "Das ist hier in Geretsried super."

Der Bürgermeister skizzierte die vier Felder, die das Integrationskonzept der Stadt umfasse: Sprache, soziale Begleitung, Wohnen und Arbeit. Der Migrantenanteil an der Mittelschule sei kontinuierlich von 46 Prozent im Schuljahr 2013/14 über 49 Prozent 2014/15 auf aktuell 50,1 Prozent angestiegen. Deswegen müsse die Stadt gegebenenfalls auch die AWO-Migrationsberatung noch stärker fördern, sagte Müller.

© SZ vom 17.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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