Geretsried:Applaus im Stadtrat

Verein KIL hat den Kulturherbst gerettet und zieht Bilanz

Von Felicitas Amler, Geretsried

Im Geretsrieder Stadtrat wird nicht allzu oft applaudiert, am Dienstag geschah es mehrmals, und der Beifall galt einer Gruppe Ehrenamtlicher: Assunta Tammelleo, Andrea Weber und etliche Unterstützer rund um den Kulturverein Isar-Loisach (KIL) haben die Stadt aus dem "Kulturherbst"-Schlamassel gerettet. Der eigentlich beauftragte Veranstalter Cultus Production hatte kurz vor dem Beginn des Festivals Insolvenz angemeldet. Der Kulturherbst schien geplatzt zu sein. Da erklärte sich KIL spontan bereit einzuspringen und erhielt vom Stadtrat ebenso prompt die Zusage, über die vorgesehenen 80 000 Euro verfügen zu dürfen. Jetzt legte Tammelleo ihre Bilanz vor. KIL ist mit 70 000 Euro ausgekommen, hat aber wesentliche Termine gerettet: von einer eigenen Ausstellung über Auftritte von Claudia Koreck, Konstantin Wecker und Wolfgang Krebs bis zum "Sacred Concert". Tammelleo sagte im Stadtrat, es seien alles in allem 1800 Besucher gezählt worden, allerdings seien knapp 30 000 Euro vorbezahlter Eintrittsgelder verloren. Sie würdigte den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer, die zusammen an die 400 Stunden investiert hätten. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, dem Bauhof, verschiedenen Unternehmen - Ratsstuben, Neuwirt, Metzgerei Knöbl, Schmid-Bäck, TUS-Gaststätte und Gasthaus Geiger - habe großartig geklappt. Um zu veranschaulichen, wie aufwendig die Organisation eines solchen Festivals ist, sagte Tammelleo, sie selbst habe täglich allein 20 bis 25 Telefonanrufe abzuwickeln gehabt, mit Künstlern, Agenturen, Technikern, Gasthäusern.

Volker Witte (Grüne) und Vera Kraus (FW) dankten den Leuten von KIL herzlich und nachdrücklich. Kraus sagte, es gebe nicht viele Städte, in denen derartiges möglich sei. Tammelleo, die selbst in Waldram lebt, bestätigte dies: Der Stadtrat, so sagte sie, könne "einen gewissen Stolz" auf dieses Geretsried haben.

Der Stadtrat hat nun die Verwaltung beauftragt, den nächsten Kulturherbst, im Jahr 2018, auszuloben und erste sondierende Gespräche mit potenziellen Veranstaltern zu führen.

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