Gemeinsames Ziel, gemeinsames Vorgehen:Vitalisierung für Wolfratshausen

Werbekreis und LAW kündigen Vortrag und Studie an, der zum Handlungsleitfaden für Stadt, Vereine und Gewerbetreibende werden soll.

Von Claudia Koestler

Wie die Innenstadt von Wolfratshausen attraktiver und lebendiger werden kann, dazu hat es in den vergangenen Jahren schon viele Vorschläge von verschiedenen Seiten gegeben. "Wolfratshausen hat Potenzial, aber noch nicht den richtigen Weg gefunden, mit seinen Pfunden zu wuchern", sagt dazu Dietlind Diepen, Sprecherin des Arbeitskreises Stadtlandschaften im Verein Lebendige Altstadt (LAW). Nun will der LAW zusammen mit dem Werbekreis den gordischen Knoten durchschlagen. Und zwar mittels einer bundesweiten Studie, deren Ergebnisse Wolfratshauser Bürger, Vereine und Entscheidungsträger im großen Ziel der Innenstadtbelebung vereinen soll. LAW und Werbekreis haben für rund 2400 Euro die Studie "Vitale Innenstädte 2016" des Instituts für Handelsforschung in Köln erworben. Inklusive eines Vortrags über die Ergebnisse, der am 20. September von Svenja Brüxkes in der Flößerei gehalten wird. "Bisher gab es nur immer wieder Einzelvorschläge, die letztlich stets irgendwie, irgendwo versackt sind. Nun aber kann es mit den Ergebnissen der Studie endlich ein gemeinsames Ziel geben und ein gemeinsames Vorgehen", sagte Diepen am Mittwoch bei einem Pressegespräch.

Das Kölner Institut für Handelsforschung befragte für die Studie insgesamt rund 58 000 Passanten in 121 bundesdeutschen Städten nach ihren Gründen für den Besuch, insbesondere, was für sie die jeweilige Stadt attraktiv macht. Rund 30 dieser Städte haben laut Diepen eine vergleichbare Größe wie Wolfratshausen. Aus den Ergebnissen der Befragung lässt sich auch nach Ansicht der Werbekreis-Vorsitzenden Ingrid Schnaller ein Handlungsfaden für Wolfratshausen ableiten, ein breit angelegtes Gesamtkonzept für die Stadt mit Umsetzungszielen. "Man muss ja schließlich das Rad nicht immer neu erfinden, sondern kann auch mal über den Tellerrand schauen", sagte Diepen.

Grundsätzlich erwarteten Besucher von einer Stadt gute Erreichbarkeit, passende Öffnungszeiten, Sauberkeit und Sicherheit. In Wolfratshausen sei derzeit das Thema Parken sehr im Vordergrund der Diskussionen. "Doch die Studie zeigt, dass die Möglichkeit, direkt vor der Ladentüre zu parken, gar nicht die größte Attraktivität ausmacht", sagte Schnaller. Besucher bewältigten durchaus Wege zu Fuß, wenn denn die Aufenthaltsqualität stimme.

Der größte Konkurrent der Städte sei laut Studie auch nicht der wachsende Online-Handel, sondern jeweils die benachbarten Städte. Hier aber sieht Schnaller eher eine Chance für die Loisachstadt: "Münchner kommen hier raus, um der Hektik der Großstadt zu entfliehen." Und es sei nicht alleine der Branchenmix, der eine Stadt belebe, sondern auch das Flair und die Architektur.

Wichtig ist den Veranstaltern, mit dem Vortrag möglichst viele anzusprechen, "denn das Thema geht alle an: Bürger, Kunden, Gewerbetreibende, Hausbesitzer, Entscheidungsträger". Und deshalb sei es wichtig, alle an Bord zu bringen. Für den neuen Schub in Richtung Innenstadtbelebung soll es auch nicht bei dem Vortrag bleiben. Für 26. Oktober planen LAW und Werbekreis in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Ausstellung zum Thema "Chancen und Möglichkeiten von Städtebauförderer-Programmen" im neuen Stadtarchiv.

Der Vortrag "Wie werden Innenstädte wieder attraktiv" von Svenja Brüxkes vom Institut für Handelsforschung Köln findet am Mittwoch, 20. September, von 19 Uhr an im Roten Saal des Wirtshauses Flößerei statt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: