Gemeinderat:Königsdorfer Kita wird teurer

Investitionen in Millionenhöhe und steigende Gebühren geplant

Von Claudia Koestler, Königsdorf

Eltern, die ihre Kinder in einer Königsdorfer Einrichtung betreuen lassen wollen, müssen in Kürze mit einer Erhöhung der Gebühren rechnen. Das erklärte Bürgermeister Anton Demmel (CSU) jüngst in der Gemeinderatssitzung. Allerdings würden die Gebühren "maßvoll" erhöht, wie er betonte. Wie hoch die Erhöhung ausfallen werde, dazu äußerte sich Demmel noch nicht.

Der Königsdorfer Haushalt indes ist geordnet, die Kommune steht finanziell auf soliden Füßen und ist seit 2008 schuldenfrei, wie es während der Vorberatungen hieß. Größte Einnahme wird heuer wohl wieder der Anteil an der Einkommenssteuer sein, hier rechnet Königsdorf in diesem Jahr mit mehr als 2,2 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer werde laut Demmel voraussichtlich 1,4 Millionen Euro in die Kasse spülen. Bei den Ausgaben sinkt die Summe der Kreisumlage: Nachdem diese 2016 noch mehr als 1,67 Millionen Euro betrug, rechnet die Kommune in diesem Jahr mit etwa 1,58 Millionen Euro. Königsdorf strebt in diesem und den folgenden Jahren aber auch einige große Investitionen an. Den größten Posten macht der gemeindliche Wohnungsbau aus (zwei Millionen Euro), circa eine Million hat die Kommune hierfür bereits verbaut. Für die Schulsanierung sind 1,5 Millionen Euro angesetzt, von denen 800 000 Euro der Eigenanteil sein werden. Ebenfalls 1,5 Millionen Euro wird Königsdorf voraussichtlich in diesem Jahr für neue Wasserleitungen ausgeben.

Für den Unterhalt von Wasserleitungen und Kanal werden 300 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Der Bauhof benötigt neue Maschinen (250 000 Euro), und das Gebäude muss für rund eine halbe Million Euro ausgebaut werden. Für das schnelle Internet hat die Kommune in diesem Haushaltsjahr noch 389 000 Euro angesetzt. Ein Fragezeichen setzte Bürgermeister Demmel hingegen hinter den Ausgabeposten Grunderwerb. Bernhard Woisetschläger (UBL) betonte bei den Beratungen aber auch, "dass das Verkehrsproblem in Königsdorf nicht kleiner wird." Hier müssten Schwerpunkte gesetzt werden. Josef Birzele (UBL) wünschte sich für die kommende Sitzung eine Auflistung der Investitionen, "damit wir einen Überblick haben und alles gut auf den Weg bringen können."

Zuvor hatte Birzele den Bericht aus dem Rechnungsprüfungsausschuss gehalten und dabei der Kommune ebenfalls ein hervorragendes finanzielles Zeugnis ausgestellt. Durch nicht ausgeführte Bauten und steigende Steueraufkommen konnten 2016 insgesamt über 1,25 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Zum Ende 2016 betrugen die Rücklagen fast 3,8 Millionen Euro. Investitionen haben jedoch inzwischen zu Abschmelzungen geführt, weshalb die Kommune ein Jahr später, also Ende 2017, noch 2,58 Millionen Euro auf der hohen Kante hatte. Die nun anstehenden Investitionen werden die Rücklagen wohl weiter abschmelzen, sagte Birzele. Er forderte den Gemeinderat deshalb auf, "die Beratungen zur eventuellen Aufnahme zinsfreier Darlehen durch das Land zu prüfen." Der Rechnungsprüfungsausschuss empfahl zudem grundsätzlich, eine Rücklage von einer Million Euro nicht zu unterschreiten, "um auch in schwierigen Zeiten vor allem im Verwaltungshaushalt handlungsfähig zu bleiben", wie Birzele schloss.

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